Modernisierung alter Heizungsanlagen erforderlichEtwa zwölf Millionen Heizungsanlagen arbeiten nicht effizient. Angesichts der Gesamtzahl von 21 Millionen installierten Heizungsanlagen in Deutschland bedeutet dies, dass bei beinahe 60 Prozent der Heizungsanlagen eine Modernisierung notwendig wäre. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung, die vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) jedes Jahr durchgeführt wird.

Die Hälfte der Heizungsanlagen in Deutschland zu alt

Wie der Präsident des ZIV, Oswald Wilhelm, erklärt, seien rund 50 Prozent der Heizungsanlagen in der Bundesrepublik älter als 20 Jahre. Dabei gelte ein Heizkessel bereits ab einem Alter von 15 Jahren aus energetischer Sicht als ineffizient. Demgegenüber würden etwa 23 Prozent aller Heizungsanlagen hierzulande dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, was in absoluten Zahlen 4,7 Millionen Brennwertanlagen bedeutet. Weitere 20 Prozent der Heizungsanlagen könnte man als effizient bezeichnen und gleichzeitig erneuerbare Energien einkoppeln. In diesem Zusammenhang können Verbände 800.000 Biomassekessel sowie eine Million Wärmepumpen zählen. Hinzu kommen noch rund 2,3 Millionen Gas- und Ölbrennwertgeräte, die in Kombination mit einer Solaranlage für Wärme sorgen. BDH-Präsident, Uwe Glock, ist der Ansicht, dass ein Blick auf den Bestand deutscher Heizungsanlagen zeige, dass deutliche Effizienzpotenziale im Rahmen der Wärmewände noch nicht ausgeschöpft seien.

Weichen für Klimaziele 2030 müssen gestellt werden

Uwe Glock fordert die Politik zum Handeln auf. Der Wärmemarkt müsse seiner Meinung nach stärker adressiert werden, um die Bürger dazu zu bewegen, sich aktiv am Klimaschutz und der Kohlendioxidminderung zu beteiligen. Andernfalls könne Deutschland seine Klimaziele 2020 für den Gebäudesektor nicht erreichen. Die Ziele, die für das Jahr 2030 anvisiert sind, würden sich nur durch verstärkte Kraftanstrengungen erreichen lassen. Die Treibhausgasemissionen im Immobiliensektor müssen bis zum Jahr 2030 von 119 auf 72 Millionen Tonnen reduziert werden - so sieht es der Klimaschutzplan der Bundesregierung vor. Wie Uwe Glock betont, sei dies technisch zwar möglich, aktuell fehle es jedoch an geeigneten Rahmenbedingungen. Der BDH plädiere gemeinschaftlich mit anderen Verbänden bereits seit längerer Zeit ergänzend zu den KfW-Programmen sowie dem Marktanreizprogramm für eine technologieoffene steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung.