Pellets - was ist das für ein Brennstoff? 

Der Begriff Pellet lässt sich vielfältig ableiten und kann Bällchen, Kügelchen, Spielball oder Knäuel bedeuten. Tatsächlich umschreibt er kleine, aus verdichteten, unterschiedlichsten Materialien gepresste Körper, die zylinder- oder kugelförmig sein können. Pellets kommen auch im Bereich der Tiernahrung und der Nahrungs- und Pharmaindustrie vor, doch im Zusammenhang mit knapper werdenden Energievorräten und steigenden Heizkosten haben sie in den letzten Jahren als biogene Brennstoffe zunehmende Bedeutung erlangt. Neben den als Regelbrennstoff bundesweit zugelassenen Holz- und Strohpellets werden Torfpellets, Weizenpellets und Ölpellets angeboten, für die unterschiedliche regionale Regelungen gelten.

Holzpellets

Obwohl der Verbrauch von Holzpellets in den letzten zehn Jahren enorm gestiegen ist, gehören die anfänglichen Lieferschwierigkeiten der Vergangenheit an: Inzwischen bestehen in Europa 450 Produktionsstätten, davon allein 60 in Deutschland. Die Holzvorräte in Deutschland und Österreich lassen eine weiteren Erhöhung des Pelletproduktion zu; derzeit werden in Deutschland von 120 Millionen Kubikmeter nachwachsendem Holzvorrat nur 70 Millionen Kubikmeter genutzt, in Österreich werden nur 70% des nachwachsenden Holzes geerntet. Zur Pelletherstellung werden überwiegend Sägemehl, Hackschnitzeln und Durchforstungsholz verwendet.

Der größte Vorteil der Holzpellets im Vergleich zu fossilen Brennstoffen liegt in der neutralen CO2-Bilanz der Primärenergie und dem Nachwachsen des Rohstoffes Holz. Dazu macht eine mit Pellets befeuerte Heizung den Endverbraucher unabhängig von den stetig ansteigenden Preisen für Öl und Gas. Pellets sind in 15 kg Säcken, in 700-1000 kg Big-Bags oder als lose Ware erhältlich, die dann mit Silofahrzeugen geliefert in die Vorratsräume eingeblasen wird. Räumlich entsprechen drei Kubikmeter Pellets etwa 1000 l Heizöl.

Bis 2009 existierten in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterschiedliche Normen für Holzpellets, die Anfang 2010 durch die europäische Norm EN plus (EN 14961-2) mit den Qualitätsstufen A1 und A2 ersetzt worden sind. Dadurch wurden bestimmte Qualitätsmerkmale wie Holzqualität, Feuchtigkeitsgehalt und Zusatz von Bindemitteln international geregelt. Nicht der Norm entsprechende Pellets dürfen nur als Industriepellets zur Befeuerung von Kraftwerken eingesetzt werden.

Weizenpellets

Die Produktion von Weizenpellets hängt zusammen mit den steigenden Qualitätsanforderungen und sinkenden Weltmarktpreisen für Weizen, die es manchmal wirtschaftlich interessanter macht, den Weizen minderer Qualität einer energetischen Nutzung zuzuführen. Moralisch-ethische Bedenken gegen die Verwendung von Weizenpellets werden begleitet von problematischen Verbrennungseigenschaften wie zu Verschlackung führende Aschebildung und korrosionsfördernde Bildung von Luftschadstoffen, die jedoch durch Anpassung der Brenner an Getreidepelletes technisch lösbar sind.

Strohpellets

Strohpellets werden aus den Abfallprodukten der Getreideindustrie hergestellt und sind somit nicht ethisch bedenklich, haben aber ähnlich schwierige Verbrennungseigenschaften und sind deshalb zwar gesetzlich, aber noch nicht von allen Heizkesselherstellern als Brennstoff zugelassen. Der Heizwert von Getreide- und Strohpellets steht dem von Holzpellets nur unwesentlich nach, doch sind diese Brennstoffe aufgrund ihres höheren Mineral- und Aschegehaltes, der zu erhöhten Feinstaubemissionen führt, problematischer.

Ölpellets

Der Brennwert von aus Ölpflanzen wie Raps und Sonnenblumen hergestellten Ölpellets liegt etwa 35 Prozent über dem von anderen Pellets, doch der Nutzung von Ölpellets zum Heizen stehen in vielen Regionen noch emissions- und genehmigungsrechtliche Hürden im Wege.

Torfpellets

Die heute noch als Regelbrenstoff in den skandinavischen Ländern benutzten Torfpellets werden aus gepresstem Schwarztorf hergestellt haben den Holzpellets vergleichbare Brenneigenschaften. Dennoch sind sie in Deutschland nur mit einer Sondergenehmigung als Regelbrennstoff erlaubt.