Erneuerbare Energien werden auch als regenerative Energien bezeichnet. Der Oberbegriff steht für alle Energien, die in quasi unerschöpflicher Form zu Verfügung stehen. Das ist der größte Unterschied zu den fossilen Energien wie Erdgas, Erdöl und Kohle, deren Erneuerungszyklus mehrere Millionen Jahre dauert und die für uns daher nur begrenzt zur Verfügung stehen. Erneuerbare Energien unterteilen sich in Bioenergie, Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft, Meeresenergie und Erdwärme (Geothermie). Details lassen sich in Literatur zum Thema erneuerbare Energie nachlesen.

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien) trat 2000 in Deutschland in Kraft und wurde seither kontinuierlich erweitert und angepasst. In der Fassung EEG 2014 werden u. a. die folgenden Aspekte geregelt:

  • Anschluss- und Abnahmepflicht
  • EEG-Umlage
  • Sonderregelungen
  • Ausgleichsmechanismusverordnung
  • Vergütungssätze je nach Energieform

Im Grunde beläuft sich das EEG darauf, dass der Einsatz von regenerativen Energien finanziell unterstützt wird. Der durchschnittliche Wert der Vergütung für EEG-Strom ist seit dem Jahr des Inkrafttretens (2000) von 8,5 ct/kWh auf 17,9 ct/kWh (Stand 2011) gestiegen. Prognosen für das Jahr 2017 gehen von einer Steigerung der EEG-Strommenge auf 203.000 GWh/a aus, also von doppelt so viel wie 2011. Die durchschnittliche Vergütung wird vermutlich auf 12,5 ct/kWh reduziert. Von nationaler und internationaler Seite aus wird das EEG positiv bewertet, u. a. von Organisationen wie Greenpeace und BUND. Es gilt als effizient und wirksam und dient anderen Ländern als Vorbild.

Erneuerbare Energie in Zahlen

Stromerzeugung 2014 nach Energieträgern
Infografik "Stromerzeugung 2014 nach Energieträgern" von Strom-Report.de

Hierzulande verteilten sich 2014 circa 26 % der Bruttostromproduktion auf erneuerbare Energien (Quelle: BWD, ZSW, Strom-report.de). Innerhalb der Energieformen lag die Windkraft mit 9 % an erster Stelle, dicht gefolgt von der Bioenergie durch Biomasse mit 8 %. Solarenergie aus Photovoltaikanlagen lag bei beinahe 6 % und Wasserkraft bei etwas mehr als 3 %. Rund 10 % des gesamten Endenergiebedarfes im Wärmesektor (Beheizung) wurden durch regenerative Energien gedeckt, und beim Kraftstoff lag der Anteil bei mehr als 5 %.

Alternative Energien: Vor- und Nachteile

Die Hauptmotivation für die Nutzung von erneuerbaren Energien ist der Fokus auf dem Umweltschutz. Die Belastung durch Kohlendioxid soll gesenkt und der Treibhauseffekt gemindert werden. Zudem wird nach alternativen Energiequellen gesucht, weil das Erdöl- und Erdgasvorkommen nur noch wenige Jahrzehnte ausreichen wird. Die Sonnenenergie scheint die größte Popularität zu genießen, und es finden sich immer mehr Menschen in Deutschland, die sich für eine Photovoltaikanlage für ihr Haus und/oder Gartenhaus entscheiden. Des Weiteren gibt es Fortschritte bei der Nutzung von Solarstrom für Fahrzeuge und elektrische Geräte zu beobachten. Zudem hat die Biomasse sich viel Aufmerksamkeit erarbeitet und in der Form der Pelletheizung ihren Weg in Privathaushalte gefunden. Zu den Vorteilen von regenerativen Energien gehört, dass sie in schier unendlichem Maße zur Verfügung stehen. Eine Einschränkung gibt es bei der Bioenergie, da keine unbegrenzte Anbaufläche für die Energiepflanzen vorhanden ist.

Obgleich erneuerbare Energie allgemein positiver bewertet wird als fossile Energie, bringt sie nicht nur Vorteile mit sich. Bei der ökologischen Bewertung von Sonnenenergie beispielsweise muss die mehrjährige Amortisationszeit berücksichtigt werden (also die Anzahl an Jahren, bis die verbrauchte Energie hereingespielt und die finanzielle Investition getilgt ist). Auch die chemische Belastung durch die Materialien bei Photovoltaikanlagen sowie die Lebensdauer werden untersucht. Sonnenkollektoren schneiden aus diesem Grund besser ab.

Was die Wasserkraft anbelangt, beanstanden Kritiker vor allem die damit verbundenen riesigen Bauvorhaben und die negativen Nachfolgen von Staudämmen und Wasserkraftwerken. Bei der Windenergie gehören Landschaftsschützer zu den Kritikern. Dem ist entgegenzusetzen, dass durch Stromleitungen und Straßenverkehr deutlich mehr Vögel sterben. Bioenergie bietet den Vorteil, dass Energie sich gasförmig, flüssig und fest nutzen lässt und damit sowohl die Kraftstoffe als auch die Beheizung und den Strom abdeckt. Es gibt jedoch Zweifel an der Wirtschaftlichkeit, der Art der Förderung und dem tatsächlichen Beitrag zum Umweltschutz.