In den meisten Fällen handelt es sich bei Pellets um Kügelchen oder zylinderförmige Brennstoffe, die aus festen pflanzlichen Bestandteilen durch Pressung gewonnen werden. Man denke nur einmal an Holzpellets aus Frischholz oder Abfallholz (wie von einem Sägewerk) oder an Torfpellets und Strohpellets. Es gibt darüber hinaus aber noch die Ölpellets. Sie basieren auf Ölpflanzen. Gängige Rohstoffe für die Herstellung von Ölpellets sind Raps und Sonnenblumen, die ohnehin als Öllieferant im Bereich der Speisenzubereitung und Nahrungsmittel bekannt sind und intensiv genutzt werden.

Bei der Ölpellets-Herstellung wendet man das herkömmliche Pflanzenöl-Pressverfahren an. Der Rohstoff wird zerkleinert und gepresst, um daraus Öl zu extrahieren. Anschließend steht ein weiterer Pressvorgang an, denn aus dem flüssigen Rapsöl oder Sonnenblumenöl müssen feste Pellets produziert werden. Dafür kommt erneut hoher Druck zum Einsatz. Die spezielle Doppelpressung hebt die Pellets aus Öl von den übrigen Pellets ab und macht sie homogener als Holzpellets. Bei der Form, der Oberflächenkonsistenz und der Festigkeit gibt es keine wesentlichen Unterschiede zu den herkömmlichen Pellets für Kleinbefeuerungsanlagen. Sie sind für die störungsfreie, automatische Brennstoffförderung geeignet.

Mit Ölpellets heizen – die Vor- und Nachteile

Für viele ist die finanzielle Ersparnis ein wichtiger Grund, warum sie auf Bioenergie bzw. die Kombination aus Biomasse und Pelletheizung setzen. In dieser Hinsicht sind Pellets aus Öl der Spitzenreiter, denn sie sind auf Dauer am günstigsten. Während der Preis von Heizöl sich auf rund 6,7 Cent pro Kilowattstunde beläuft, liegt der Preis von Holzpellets bei nur wenig mehr als 4 Cent. Der Preis für Ölpellets ist mit 3,3 Cent nochmals deutlich geringer und ermöglicht erhebliche Ersparnisse. Insgesamt – bei der Betrachtung von Heizwert und Preis – kann das Heizen mit Ölpellets bis zu ein Drittel günstiger als mit Holzpellets sein. Dabei besitzen Ölpellets denselben Feuchtigkeitsgehalt wie Holzpellets. Der Brennwert von Pellets aus Öl ist 35 % höher als bei den anderen Pelletformen. Der Wirkungsgrad liegt bei 85 %, wobei Holzpellets auf 90 % kommen.

Was die Preise von Ölpellets angeht, so sind sie niedrig und relativ stabil. Die Schwankungen hängen nicht mit den weltweiten Energiepreisen zusammen und sind auch nicht wie bei den Holzpellets von der Nachfrage und dem Holzvorkommen geprägt, sondern werden von den Futtermittelpreisen bestimmt. Genau hier liegt einer der Nachteile, denn Raps und Sonnenblumen werden – ähnlich wie das Getreide für die Strohpellets – in erster Linie für die landwirtschaftliche Nutzung und nicht als Brennstoff angebaut. Diesem Argument steht gegenüber, dass viel nutzbare Fläche zur Verfügung steht, dass im Gegensatz zu den Torfpellets lange Transportwege entfallen, und dass die Ölsaaten anders als Holz jährlich nachwachsen. Für die Nutzung von Ölpellets zum Heizen spricht nicht zuletzt, dass kein separater Energieaufwand vonnöten ist, weil es sich um ein Beiprodukt der Ölgewinnung handelt. Manche wissen es zu schätzen, dass beim Heizen ein angenehmer Geruch entsteht. Auch der Aschegehalt ist vergleichsweise niedrig. Der geschlossene Kohlendioxid-Kreislauf macht die Pelletheizung mit Ölpellets umweltfreundlich. Davon einmal abgesehen haben sich Pellets aus Öl jedoch noch nicht so sehr etabliert. Aufgrund der damit verbundenen Emissionen gibt es gewisse rechtliche Bedenken und die Methode wird für den privaten Bereich nur mit Einschränkungen erlaubt.