Sowohl die Pellets- als auch die Heizölbranche sorgen sich um ihre Kunden aufgrund der Gaspreisbremse. Gegenüber Personen, die mit Gas heizen, sollen diese nicht im Nachteil sein.
Lediglich eine Gaspreisbremse oder eine Energiepreisbremse?
Bisher war eine Kooperation zwischen der Pellets- und der Ölindustrie eine Seltenheit. Vielmehr sah man sich in der Vergangenheit als Konkurrenten. Die angekündigte Gaspreisbremse ändert dies aber und lässt aus eigentlichen Rivalen scheinbar Verbündete werden – zumindest in einer Sache. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) sowie der en2x - Wirtschaftsverband möchten sich gemeinsam gegen die Umsetzung verschiedener Ideen der Kommission Gas und Wärme zur Wehr setzen, die von der Bundesregierung eingesetzt wurde. Wie der Hauptgeschäftsführer des en2x - Wirtschaftsverbandes, Adrian Willig, formuliert, wären Haushalte, die sich durch Holzpellets oder Heizöl mit Wärme versorgen, finanziell deutlich im Nachteil gegenüber Kunden, die ihre Wärme aus subventionierten Erdgas- oder Fernwärmeheizungen gewinnen. Freilich sei eine Entlastung der Kunden angesichts der Preiserhöhungen im Energiesektor generell sehr lobenswert, jedoch dürfe sie nicht zu einer Ungleichbehandlung führen. Seiner Meinung nach müsse die Regierung somit auch für eine finanzielle Entlastung von Haushalten sorgen, die mit Öl oder Pellets heizen.
Heizöl der neue Liebling bei Unternehmen
Wie der Geschäftsführer des DEPV, Martin Bentele, erklärt, seien Holzpellets und Heizöl gut speicherbare Energieträger. In Deutschland gebe es elf Millionen Haushalte, die mit Heizöl oder Holzpellets Wärme erzeugen. Ein Pelletslager oder ein Tank als Energiespeicher könnten dabei einen wertvollen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Gleichzeitig hätten aber auch Kunden, die auf Heizöl oder Holzpellets setzen, seit Beginn der Ukraine-Krise mit deutlich gestiegenen Brennstoffkosten umzugehen. Laut Adrian Willig würden Unternehmen verstärkt auf Heizöl für die Energieversorgung setzen - vor allem aufgrund der Gasmangellage. Auch diese Tendenz habe Auswirkungen auf die Nachfrage und die Preisentwicklung.