Pelletsherstellung: Deutschland auf Platz 1 in EuropaDeutschland verfügt über große Waldflächen, betreibt eine konsequente Aufforstung und hat eine florierende holzverarbeitende Industrie. All dies sind Faktoren, die der Bundesrepublik einmal wieder den Spitzenplatz als Pelletshersteller in ganz Europa eingebracht haben. Seine führende Rolle als Hersteller von Pellets konnte Deutschland auch im vergangenen Jahr bestätigen, wie vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) jüngst mitgeteilt wurde. Im Jahr 2018 konnten die deutschen Hersteller einmal wieder mehr Pellets exportieren als aus dem Ausland eingeführt werden mussten.

Deutschland deutlich vor Schweden und Russland

Bekanntlich sind die beiden Länder Schweden und Russland von riesigen Waldflächen geprägt. Dennoch konnte sich Deutschland in Sachen Produktion von Pellets den ersten Platz noch vor diesen beiden waldreichen Ländern sichern – mit Sicherheit ein großartiger Erfolg für die deutsche Pellets-Industrie. Nicht weniger als 2,4 Millionen Tonnen der kleinen Holzpresslinge wurden von deutschen Betrieben im vergangenen Jahr produziert. Auf Platz 2 der Rangliste folgen Schweden mit 1,8 Millionen Tonnen sowie Russland auf Platz 3 mit 1,7 Millionen Tonnen. Dicht darauf folgen die beiden Länder Lettland (1,6 Millionen Tonnen) sowie Frankreich (1,5 Millionen Tonnen). Im weltweiten Vergleich geschlagen geben muss sich die Bundesrepublik lediglich den USA und Kanada.

Wie Martin Bentele, seines Zeichens Geschäftsführer des DEPV, erklärt, sei Deutschland ein hervorragender Standort für die Pelletsproduktion - aufgrund der überaus großen Holzvorräten sowie Mengen an Restholz in den Sägewerken. Für die gesamte Holzwirtschaft in Deutschland sei es ein wichtiger Weg, die in den Sägewerken anfallenden Resthölzer zu Pellets zu verarbeiten. Hierdurch ließe sich ihre Wertschöpfung steigern.

Pellets als Ersatz für fossile Energieträger

Martin Bentele schlägt jedoch auch kritische Töne an. So bemängelt er, dass sich in Deutschland nicht sämtliche heimischen Pellets nutzen ließen, mit dem Ziel, fossile Brennstoffe zu ersetzen und Kohlenstoffdioxid mit regionaler Wertschöpfung einzusparen. Als Grund hierfür gibt er an, dass die Energiewende auf dem Wärmemarkt nicht wie gewünscht vorankäme. Seiner Meinung nach ließe sich die richtige Trendwende auf dem Wärmemarkt erst dann realisieren, sofern die Politik zu einer marktwirtschaftlichen und gerechten Bewertung der Energieträger gemäß ihrer Kohlenstoffdioxid-Bilanz käme.
Europaweit führt Großbritannien den Pelletsverbrauch mit einer Menge von 7,1 Millionen Tonnen an. Der Löwenanteil des Brennstoffs kommt als Kohleersatz in den Kraftwerken zum Einsatz. In Sachen Wärmeproduktion rangieren Dänemark mit 2,5 Millionen Tonnen und Italien mit 3,2 Millionen Tonnen noch vor Deutschland.

Pelletsproduktion in Deutschland: Export vor Import

Laut dem DEPV wurden im vergangenen Jahr lediglich rund dreiviertel der Pellets, die in Deutschland produziert wurden, auch im Land verbraucht. Insgesamt bedeutet dies eine Menge von mehr als 1,8 Millionen Tonnen. Mehr als 600.000 Tonnen wurden hingegen exportiert, vorwiegend in die Nachbarländer Italien - mit 215.000 Tonnen größter Abnehmer -, Österreich (118.000 Tonnen) sowie Frankreich mit 75.000 Tonnen. Auf der Importseite stehen lediglich 390.000 Tonnen, die vor allem aus Polen - mit 115.000 Tonnen größter Importeur für die Bundesrepublik -, Belgien (75.000 Tonnen) sowie Dänemark mit 70.000 Tonnen stammten. Mit einer Menge von 3.000 Tonnen spielen Pellets, die aus Übersee eingeführt wurden, in Deutschland so gut wie keine Rolle. Der Anteil dieser Pellets am heimischen Verbrauch lag lediglich bei 0,1 Prozent.