Anstieg der TreibhausgaseNachdem die Treibhausgasemissionen im Jahr 2020 deutlich zurückgegangen waren, ist für das Jahr 2021 eine gegensätzliche Entwicklung festzustellen. So kam es mit einer Freisetzung von 762 Millionen Tonnen zu einem Anstieg von 4,5 Prozent der Treibhausgase.

Kohlestrom lässt Treibhausgasemissionen ansteigen

Vor allem ist ein Anstieg der Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu beobachten, wie aus aktuellen Berechnungen durch das Umweltbundesamt (UBA) hervorgeht. Grund hierfür sei die ansteigende Nachfrage nach Strom, denn aufgrund der steigenden Gaspreise sowie einer geringeren Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien hätte man verstärkt auf Energie aus Kohlekraftwerken zurückgreifen müssen.
Wie der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, erklärt, würden die Zahlen verdeutlichen, dass die Bundesregierung ihre Klimaziele schnellstmöglich angehen müsse. Er fordert zum einen den Stopp beim Einbau von Gas- und Ölheizungen und zum anderen den schnellen Bau von mehr Windenergie- und Photovoltaikanlagen. Zwar habe der Gebäudesektor etwas mehr als drei Prozent weniger Treibhausgase produziert; jedoch seien im Gebäudesektor 115 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen, was ein Überschreiten der jährlichen Emissionsmenge von 113 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten bedeute. Diese Menge sei im Bundes-Klimaschutzgesetz als erlaubter Grenzwert definiert.

Die Entwicklung der Treibhausgasemissionen

Im Bereich Verkehr kam es im Jahr 2021 zu einem Ausstoß von etwa 148 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Dies ist eine Steigerung von 1,2 Prozent gegenüber dem Wert aus dem Jahr 2020. Zudem bedeutet dieser Wert ein Überschreiten der zulässigen jährlichen Emissionsmenge von 145 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.
Seit dem Jahr 1990 kann man einen Rückgang der Emissionen in Deutschland um knapp 39 Prozent verzeichnen. Angestrebtes Ziel ist ein Rückgang von 65 Prozent bis zum Jahr 2030. Emissionssteigerungen im Vergleich zum Vorjahr waren im Jahr 2021 in beinahe sämtlichen Bereichen zu beobachten. Wie das Umweltbundesamt informiert, würden die aktuellen Daten zeigen, dass es insbesondere die Energiewende sei, die seit dem Jahr 2010 zu einem Rückgang der Emissionen geführt hätte. In beinahe sämtlichen anderen bedeutsamen Sektoren wäre seit dem Jahr 2010 eine Stagnation zu beobachten gewesen.