Verbände fordern mehr Holzwärme in Baden-WürttembergLediglich 16 Prozent der benötigten Heizwärme stammt im Bundesland Baden-Württemberg aus erneuerbaren Energiequellen. Dabei ließe sich der Anteil an Energie durch Holzwärme signifikant erhöhen, wie sowohl die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW) als auch der Holzenergie-Fachverband Baden-Württemberg (HEF) jüngst hingewiesen haben.

Mit Holzwärme für eine stärkere regionale Wirtschaft

Wie der HEF-Vorsitzende, Harald Thorwarth, erklärt, unterschätze man häufig das Potenzial von Holz und nutze es nicht. Holzwärme sei für eine klimafreundliche Versorgung mit Wärme jedoch sehr wichtig. So könne man die natürliche Ressource in Holzheizkraftwerken effizient in Prozess- und Heizwärme umwandeln und mithilfe von Wärmenetzen klimafreundlich zu den Haushalten befördern. Wie er betont, müsse man für die Gewinnung von Wärme keine hochwertigen Hölzer verwenden; bereits Reststoffe aus der Pflege der Wälder würden dafür genügen. Damit beeinträchtige Energieholz weder die Nutzung des natürlichen Rohstoffs für Produkte aus Holz noch wichtige Lebensräume. Gemeinden könnten mit Holz zum einen die lokale Wirtschaft stärken und zum anderen die örtliche Wärmeplanung vorantreiben.

Kommunen sind einer der Profiteure von Holz als Energieträger

Das Holz zur Energiegewinnung für die Holzwärme wird in der Regel aus minderwertigem Käfer- oder Sturmholz bzw. aus Abfallstoffen wie Rückständen der Ernte gewonnen. Wie Harald Thorwarth erklärt, ließe sich aus diesen Reststoffen keine höherwertige Verwendung realisieren. Man könne zusätzlich von weiteren Vorteilen profitieren, wenn man Restholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern für die Versorgung mit Wärme verwenden würde. So wäre es häufig möglich, das Energieholz direkt in der jeweiligen Region zu nutzen; hierdurch könne man lange Anfahrtswege sowie hohe Kohlenstoffdioxid-Emissionen vermeiden.
Die Pflege und der Erhalt der Wälder geht Hand in Hand mit der Nutzung von Holz als Brennstoff und Baustoff. Insbesondere in ländlichen Regionen sind Holz- und Forstwirtschaft wichtige Wirtschaftsfaktoren. Zudem lassen sich Ausgaben für Energieimporte in Form von Gas oder Öl in regionale Wertschöpfung umwandeln.

Energieholz kommt häufig aus nachhaltiger Bewirtschaftung

Holz zur Energiegewinnung aus unseren Landen wird auf nachhaltige und verantwortungsvolle Art und Weise hergestellt und verwendet. Auf diese Tatsache weist auch Franz Pöter, der Geschäftsführer der Plattform EE BW, hin. Personen, die Kritik an der Holzenergiebranche und der Waldwirtschaft im Speziellen äußerten, würden hingegen eine nachhaltige Wirtschaftsweise ignorieren. Wie Pöter entgegnet, könnten unsere heimischen Landschaften und Wälder in diesem Zusammenhang einen wertvollen Beitrag zu einer klimafreundlichen Versorgung leisten. Sie seien zugleich Naturraum, Erholungsgebiet und Rohstoffquelle.