Es gibt Heizungen, die nicht mit Gas oder Heizöl und auch nicht mit Elektrizität befeuert werden, sondern bei denen auf Pellets gesetzt wird. Holzpellets sind am gängigsten, doch es bieten sich darüber hinaus auch Torfpellets oder Strohpellets an.

Torfpellets: Eine Alternative zu Holzpellets?

Holzpellets werden in den meisten Fällen aus Nebenprodukten von Säge- und Hobelwerken sowie aus Waldholz gefertigt. Der größte Vorteil bei ihnen ist, dass das Holzvorkommen in Deutschland groß genug ist, um den Bedarf zu decken. Selbst, wenn der Trend zur Holzpelletheizung in Zukunft drastisch ansteigen sollte, reicht der Waldbestand aus. Der nachwachsende Rohstoff für die Biomasse steht quasi unbegrenzt zur Verfügung. Holzpellets stellen daher in der Bundesrepublik die Nummer eins dar, wenn es um Brennstoffe für Kleinbefeuerungsanlagen bzw. Pelletheizungen im industriellen und nicht industriellen Bereich geht. In anderen Ländern Europas wie z. B. in Skandinavien und im Baltikum haben sich hingegen die Torfpellets durchgesetzt. Schottland nutzt Torf für das Darren von Gerste bzw. die Malzherstellung für Whiskys, und auch das Whiskyland Irland nutzt den Brennstoff. Schweden, Finnland und Irland gehören zu den intensivsten Nutzern von Torf als Brennstoff, wobei die Torfpellets generell im großen Stile in Kraftwerken und Heizwerken zum Einsatz kommen. Die Finnen verwenden bis zu 90 % des gewonnenen Torfes für die Stromerzeugung. Bei den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen werden die Pellets aus Torf eher in kleinen Pelletheizungen in Privathaushalten genutzt. Gemeinsam ist den Ländern, dass sie reich an natürlichem Torfvorkommen in Mooren sind, wohingegen in Deutschland das Torfvorkommen geringer ist und Torfpellets importiert werden.

Torfpellets werden aus Schwarztorf gewonnen und weisen eine kleine, zylinderförmige Optik auf. Man trocknet den feuchten Rohstoff eines bestimmten Zersetzungsgrades und zerkleinert ihn. Danach wird der Torf gesiebt und per Hochdruck in seine Pelletform von wenigen Zentimeter Länge und Durchmesser gepresst. Torf eignet sich allgemein gut als Brennstoff, denn er besitzt – im getrockneten Zustand – ungefähr denselben Heizwert wie Braunkohle (durchschnittlich 21 MJ/kg). Torfpellets für Heizungsanlagen sind ebenfalls umweltfreundlich und gehören zur Biomasse, die natürlich in großen Mengen vorkommt. Das Rohstoffvorkommnis ist so groß und das Potenzial von Torfpellets in der Bunderepublik bisher nur so gering ausgeschöpft, dass mit stabilen Preisen zu rechnen ist. Zwar sind auch die Preise für Holzpellets mit mehr oder weniger 250 Euro pro Tonne deutlich günstiger als die Brennstoffpreise von Erdgas und Heizöl, doch in den letzten zehn Jahren war ein Preisanstieg von circa 40 % zu beobachten, da aufgrund der steigenden Nachfrage bei der Holzpellets-Herstellung mehr und mehr auf Frischholz statt Abfallholz gesetzt wird.

Es ist ohne Weiteres möglich, Torfpellets als Ersatz für Holzpellets zu verwenden. Dafür muss die Heizung nicht umgerüstet werden, denn es macht theoretisch keinen Unterschied, ob die Pellets auf Holz oder Torf basieren. Im direkten Vergleich besitzen Holzpellets und Torfpellets fast denselben Aschewert und Energiegehalt von rund 4.200 kCal/kg. Die Feuchtigkeitswerte von Pellets aus Torf sind geringfügig höher, sodass für das Trocknen mehr Energie aufgewendet werden muss. Torfpellets können minimal größer sein als Pellets aus Holz, wiegen jedoch ebenfalls zwischen 650 und 750 kg/m3, sodass derselbe Stauraum für beide Pelletformen ausreicht. Der Vorteil von Torfpellets ist, dass sie bisher trotz der Transportkosten (und Preisschwankungen) preiswerter sind als Holzpellets. Dabei sollte jedoch berücksichtigt werden, dass man in der Bundesrepublik eine Sondergenehmigung für Torfpellets als Regelbrennstoff benötigt. Mehr Informationen finden sich in Literatur zum Thema Torfpellets (auch als Filter für das Aquarium).