Die Pelletsanlage - endlich Alternativen zu Öl und Gas

Im privaten Wohnungsbau beziffert das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Uni Stuttgart die Kosten für eine automatisch beschickte Pelletsanlage auf durchschnittlich 6900 Euro, eine Erdgastherme bekommt man hingegen schon für 3100 Euro. Für Lagerung und Einbringung des Brennstoffes fallen bei der Pelletsanlage nochmals mehrere Hundert Euro Mehrkosten an, abzüglich der Förderung der Bundesregierung durch das Marktanzreizprogramm (siehe www.bafa.de).

Aber immer weiter steigende Ölpreise und die Unabhängigkeit von erdölfördernden Ländern überzeugen die Häuslebauer von Pelletsanlagen. Dabei wird auch die Verbindung von Pelletsanlage und Sonnenkollektor immer beliebter (Beispiele bei www.pelletsheizung.de).

Weitgehend abgeschlossen ist unterdessen die Entwicklung der Pelletsanlage in Richtung kleinere Nennleistungen. Die Firma Ökofen bietet mit acht Kilowatt eine sehr kleine Pelletsanlage. Manche Kesselhersteller (mittlerweile wenige) gehen nicht unter 15 Kilowatt oder bieten nur gedrosselte Versionen größerer Pelletsanlagen an. Unisono heißt es bei den Herstellern, dass es kaum mehr sinnvoll sei, die Nennleistung noch weiter als auf acht bis zehn Kilowatt zu senken. Denn alleine schon für die Warmwasserbereitung benötige man eine solche Mindestleistung.

Ausgereizt gilt inzwischen auch die Abgasqualität der Pelletfeuerungen. Jeder Versuch, diese noch weiter zu verbessern mache den Verbrennungsprozess instabiler und anfälliger für Störungen, heißt es bei den Herstellern. So werde in Sache Abgasminderung in Zukunft nicht mehr viel passieren.

Eine weitere Technik, deren künftige Bedeutung in der Branche weitgehend unstrittig ist, ist der raumluftunabhängige Betrieb der Feuerungen. Als erster Hersteller hatte die Firma Paradigma mit Ihrem Produkt „Pelleti“ die Zulassungsprüfung bestanden. Die raumluftunabhängige Betriebsweise werde in Zukunft ein wichtiges Thema sein, gestehen längst auch Mitbewerber ein. Schließlich liegt der Bedarf auf der Hand: je besser die Häuser isoliert sind, desto wichtiger wird es, dass die Verbrennungsluft nicht aus dem Wohnraum bezogen wird, sondern über das Abgassystem in den Brenner gelangt.

Die technische Entwicklung geht jedoch weiter: immer mehr Hersteller bieten Pelletsanlagen mit Brennwerttechnik an. Das Besondere an dieser Technik ist, dass die Restwärme in den Abgasen noch genutzt wird. Das Ganze ist aber nicht unumstritten: während die Firma Ökofen und andere bereits mit einem entsprechenden Produkt auf dem Markt sind, sind die Mitbewerber skeptisch: höherer Wartungsaufwand, schlechtere Amortisation. Doch unseres Erachtens nach wird die Brennwerttechnik von den Kunden nachgefragt und es gibt demzufolge immer mehr Pelletsanlagen mit dieser Technik