Im Juli 2018 installierte der Pelletshersteller Pellet de Maule mit Sitz im südamerikanischen Chile eine Trocknungsanlage für die Herstellung von Pellets. Hergestellt wurde diese Anlage vom Amberger Unternehmen Grammar Solar.
Trockenes Rohmaterial wird gebraucht
Dazu sagt Siegfried Schröpf, seines Zeichens Geschäftsführer von Grammar Solar: „Wesentliches Ziel des Projekts ist es, die Möglichkeiten von solaren Trocknungssystemen in Chile zu demonstrieren und deren Leistungsfähigkeit anschaulich unter Beweis zu stellen.“ Die Anlage, die an Pellet de Maule geliefert wird, hat eine Kollektorfläche von 220 Quadratmetern und besitzt zwei Gebläse mit einer Leistung von jeweils vier Kilowatt. Die Anlage soll eine Luftleistung von 10.000 Kubikmetern und eine Wärmeleistung von 135 Kilowatt je Stunde erzielen. Als Grund für diese Anschaffung sagt Thiago Fornaro Puchet, Chef von Pellet de Maule: „Trockenes Rohmaterial zur Pelletsproduktion ist Mangelware.“ Er setzt darauf, dass Sonnenenergie einen wichtigen Beitrag leistet, zumal diese Energie kostenlos zur Verfügung steht.
Chile habe außerdem ein nationales Interesse daran, dass Pellets als regionaler Brennstoff, der zudem günstig und sauber sei, eingeführt werde. Denn die Luftverschmutzung in vielen Städten des Landes sei im Winter extrem. Der Grund dafür liegt in der Verfeuerung von feuchten Brennstoffen. Eine saubere und dennoch bezahlbare Alternative würden getrocknetes Brennholz mit Zertifizierung und Holzpellets bieten.
Die Trocknung mit der Kraft der Sonne
Installiert wird die Solaranlage in Constitución, das etwa 350 Kilometer südlich von der Landeshauptstadt Santiago de Chile in einer Holzverarbeitungsregion liegt. Die Pellets stellt Pellet de Maule aus frischen Sägespänen und frischem Sägemehl her. Beides fällt in den umliegenden Sägereien als Abfallprodukt an. Das noch feuchte Material muss aber während der Produktion getrocknet werden. Bisher hat Pellet de Maule etwa 20 Prozent der Produktion dafür aufgewendet, um einen ökologischen Gebläsetrockner zu beheizen. Nun soll aber die Kapazität der Produktion ausgeweitet und damit auch der Eigenverbrauch von Pellets reduziert werden. Thiago Fornaro Puchet sagt dazu: „Nur wenn wir die Trocknung der Sägespäne in die Pelletsproduktion einbeziehen, können wir uns dynamisch am Markt entwickeln und die jährlich steigende Nachfrage nach Pellets bedienen.“