Das typische MehrfamilienhausAuch wenn Pelletsheizungen in Deutschland immer mehr im Kommen sind, sucht man eine derartige Heizanlage im durchschnittlichen Mehrfamilienhaus in Deutschland vergeblich. Ein typisches deutsches Mehrfamilienhaus ist bereits über 40 Jahre alt und wird mit Erdgas geheizt - nur wenig umweltfreundlich und zugleich keineswegs günstig für den Geldbeutel der Hausbewohner. Zu diesem Ergebnis kam jüngst eine bundesweite gemeinsame Studie der TU Dortmund sowie dem Energiedienstleister Ista. Insgesamt wurden in der Studie Gebäudedaten von bundesweit über 74.000 Mehrfamilienhäusern betrachtet.

Viel Potential nach oben in Sachen Energiesparen

Professor Walter Krämer von der TU Dortmund formuliert es ganz klar. Seiner Meinung nach gäbe es viel Luft nach oben, wenn es um die Energieeffizienz des typischen deutschen Mehrfamilienhauses geht. Dies betreffe sowohl Immobilien im Osten als auch im Westen. Im bundesweiten Durchschnitt wurde das typische Mehrfamilienhaus in Deutschland im Jahr 1978 erbaut und hat damit bereits 42 Jahre auf dem Buckel. Es besitzt sieben Wohneinheiten, die durchschnittlich eine Größe von 65 Quadratmetern aufweisen. Für ausreichend Wärme in den vier Wänden sorgt eine Erdgasheizung, wobei die Heizungsanlage im Jahr 1997 eingebaut wurde und damit 23 Jahre alt ist. In Sachen energetischer Sanierung haben sich Hausbesitzer am meisten um die Heizanlage gekümmert. Aufgrund des hohen Durchschnittsalters der Heizanlage lässt sich auch der Energiekennwert des Gebäudes erklären, der bei 118 liegt, was auf dem Energieausweis lediglich der mittleren Kategorie D entspricht. Knapp 50 Prozent der mehr als 40 Millionen Wohnungen in der Bundesrepublik befindet sich in Mehrfamilienhäusern.

Osten in Sachen Energieeffizienz vorm Westen

Über alle 16 Bundesländer hinweg ist Erdgas der Spitzenreiter in Sachen Energieversorgung. Hinsichtlich der Sanierungen befindet sich ein durchschnittliches Mehrfamilienhaus im Bundesland Brandenburg auf dem Spitzenplatz. Einzige Ausnahme in dieser Hinsicht ist die Sanierung der Heizungsanlage. Platz Eins nimmt hier das Durchschnittshaus im Bundesland Schleswig-Holstein mit 58 Prozent ein. Mehrfamilienhäuser in Mecklenburg-Vorpommern weisen mit einem Wert von 96 den geringsten Energiekennwert auf. Nicht viel höher fallen die Werte in Sachsen und Thüringen mit jeweils 101 aus. Am höchsten ist der Energiekennwert hingegen in Berlin sowie Hamburg mit jeweils 128. Bremen und Schleswig-Holstein folgen mit einem Wert von jeweils 126 dicht dahinter.