Als Alternative zu Holzpellets und Torfpellets lassen sich Strohpellets für den Betrieb einer Pelletheizung nutzen. Die Pellets werden dabei aus Stroh gefertigt und als Biomasse dazu verwendet, umweltfreundliche Bioenergie zu erzeugen. Bei der Strohpellets-Herstellung wird das Stroh von Getreide gepresst und zu Kugeln oder zylinderförmigen, kurzen Pellets geformt. Die Basis stellt z. B. getrocknetes Getreide wie Weizen oder Raps dar. Man muss das Stroh zunächst einmal fein häckseln und nach dem Zerkleinern leicht befeuchten. Das ist ein Unterschied zu den anderen Materialien wie Holz oder Torf, die stattdessen zu viel Feuchtigkeit enthalten und getrocknet werden müssen. Wichtig ist, dass nur so viel Feuchtigkeit erzeugt wird, dass das Stroh nicht schimmelt oder gärt, aber beim Pressen eine bessere Bindefähigkeit vorweist. Es erfolgt sodann eine Pressung in Pelletform mit rund einem Zentimeter Länge. Die Herstellung von Strohpellets in großen Pelletieranlagen oder kleinen Pellet-Mühlen macht sich hohen Druck für den Pressvorgang zunutze. Meist wird das geerntete Stroh wegen der geringen Dichte der Strohballen auf dem Feld einer Verarbeitung zu Presslingen unterzogen. Das ermöglicht den Transport in größeren Mengen.
Strohpellets zum Heizen: Vor- und Nachteile
Bei den Pelletheizungen stehen die Holzpellets an erster Stelle. Das liegt zum einen daran, dass der Rohstoff hierfür in der Form von Abfallholz und Frischholz in großen Mengen zur Verfügung steht und zum anderen daran, dass dies die weltweit gängigste Pelletform für Kleinbefeuerungsanlagen sowie große Kraftwerke und Heizwerke ist. Torfpellets sind in den Ländern im Baltikum und in Skandinavien sowie in Irland üblich und haben inzwischen auch in Deutschland Einzug gehalten. Als Alternative hierzu kann man mit Strohpellets heizen. Lohnt sich die Investition?
Bei der Herstellung von Pellets spielt das Lignin eine wichtige Rolle, das als natürliches Bindemittel beim Pressen fungiert und durch Druck und Hitze freigesetzt wird. Während Holzpellets vom hohen Lignin-Anteil im Holz – zwischen 20 und 30 % - profitieren, sieht die Lage bei den Strohpellets nicht ganz so gut aus. Im Stroh ist nur etwa 18 % Lignin enthalten. Das hat zur Folge, dass Pellets aus Holz fester und robuster sind als Pellets aus Stroh, und nicht so leicht brechen. Aber auch Strohpellets werden auf ihre Qualität hin überprüft und eignen sich durchaus für die industrielle und nicht industrielle Nutzung. Einige Hersteller mischen bis zu 2 % Stärke, Melasse oder Öle bei, um für eine bessere Bindung und mehr Festigkeit zu sorgen.
Ein Vorteil: Der Energieaufwand für die Strohpellets-Herstellung ist gering und rangiert bei nur rund 3 % des Energiegehalts, wohingegen feuchtes Holz und Heizöl mit einem Energieaufwand von bis zu 12 oder 17 % verbunden sind. Bei Pellets aus Stroh ist auf der anderen Seite aber auch ein Nachteil zu bemerken: Nicht nur sinkt der Heizwert, sondern Strohpellets sind zudem mit einem hohen Aschegehalt und Mineralgehalt verbunden. Die schwierigen Verbrennungseigenschaften haben dazu geführt, dass Pellets aus Stroh zwar gesetzlich zugelassen sind, aber dass nicht jeder Heizkesselhersteller seine Pelletheizung für die Verwendung des Brennstoffes freigibt. Zwar erreichen Strohpellets und Getreidepellets im Idealfall ähnlich hohe Heizwerte wie Holzpellets und Torfpellets, doch ihr hoher Anteil an Asche und damit an Feinstaubemissionen spricht gegen sie. Dennoch gehören sie aufgrund der erzeugten Bioenergie und des reichlich vorhandenen, nachwachsenden Rohstoffes zu den umweltfreundlicheren Brennstoffen. Die Vorteile und Nachteile beim Heizen mit Strohpellets halten sich mehr oder weniger die Waage. Niedrige und stabile Preise sprechen für die Investition. Zudem weisen Pellets aus Stroh eine geringere Schüttdichte als Pellets aus Holz auf, sodass weniger Stauraum für die Lagerung benötigt wird. Es lohnt sich, ein wenig abzuwarten, bis die Prozesse verbessert wurden und der Staat privat nutzbare Pelletheizungen mit Strohpellets positiver bewertet. Literatur zum Thema Strohpellets gibt mehr Aufschluss über die Möglichkeiten und Einschränkungen.