Droht bald das Aus für Skigebiete?Ein Skiurlaub in den Alpen ist für Sie das größte Glück? Mit solchen Winterfreuden könnte es in Zukunft jedoch schneller vorbei sein als gedacht. Schuld daran ist die Klimakrise, die besonders starke Auswirkungen auf die Berggebiete hat. Dies ist das Ergebnis von Forschungen durch das Eurac Research.

Like ice in the sunshine

Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen immer weiter an. Dies führt zu einer immer geringeren Ausdehnung der Schneedecke. Das Ergebnis ist, dass der Schnee immer schneller wie Eis in der Sonne dahinschmilzt. Dies ist das ernüchternde Ergebnis des Südtiroler Forschungsinstituts Eurac Research. Dieses Institut hat Daten im Rahmen der globalen Schneebedeckung aus den vergangenen 20 Jahren genauer unter die Lupe genommen. Gemeinsam mit Simulationsmodellen und Bodenmessungen zeichnen die Forscher ein düsteres Bild, vor allem für das Hochgebirge. So erklärt die Physikerin Claudia Notarnicola, dass in knapp 80 Prozent der Gebiete, die man untersucht habe, weniger Schnee falle. Darüber hinaus berichtet sie von einer rückgängigen Dauer der Schneebedeckung. Als Grund hierfür führt sie vor allem die früh einsetzende Schneeschmelze in den Frühlingswochen an. Weniger relevant sei in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass der erste Schneefall länger auf sich warten lasse. Die Langzeitfolgen dieses Umstands seien gravierend. So habe der Frühling in diesem Jahr nach einem schneearmen Winter sehr früh eingesetzt. Wenn so etwas häufiger der Fall sei, dann würden sich die Auswirkungen im Laufe der Jahre kumulieren und deutlich sichtbare Folgen mit sich bringen.


Krisenherd Ostalpen

Laut Notarnicola seien manche Regionen weltweit besonders drastisch von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Die Situation in den Alpen sei beispielsweise gravierend. Im Gegensatz zu den Westalpen seien die Ostalpen von den klimatischen Veränderungen besonders stark betroffen. In manchen Gebieten habe die Schneebedeckung hingegen zugenommen, beispielsweise in Teilen Russlands. Dies möge auf den ersten Blick ein erfreuliches Zeichen sein, auf den zweiten Blick jedoch trübe sich die Freude schnell. So hänge dieser Umstand mit den steigenden Temperaturen zusammen - auch wenn dies zunächst widersprüchlich anmutet. Die Temperaturen blieben zwar unter dem Gefrierpunkt, seien jedoch insgesamt um einige Grad gestiegen. Dies begünstige in Kombination mit feuchter Luft den Schneeniederschlag.