Pelletheizung - einfach erklärtBereits seit Ende der 1990er Jahre sind Pelletsheizungen in Deutschland im Aufwind. Dies nicht ohne Grund, denn Pelletsheizungen sind aufgrund verschiedener Faktoren sehr attraktiv für Hausbesitzer. So sind neben den Fördermöglichkeiten durch den Staat und der guten Umweltverträglichkeit die günstigen Preise für die kleinen Holzpresslinge zu nennen.


Den Wärmebedarf vorab kalkulieren

Spielen Sie mit dem Gedanken, sich eine Pelletsheizung anzuschaffen, dann sollten Sie vorab den

benötigten Wärmebedarf kalkulieren. Für ein modernes Einfamilienhaus beträgt dieser Wärmebedarf zwischen acht und 14 Kilowatt. Sollten Sie im Besitz eines Niedrigenergiehauses sein, ist häufig schon eine niedrigere Leistungsdimensionierung ausreichend. Eine herkömmliche Pelletsheizung bietet einen Leistungsbereich zwischen acht und 30 Kilowatt. Mit größeren Anlagen lassen sich somit auch gleich Mehrfamilienhäuser abdecken.


Die Technik einer Pelletsheizung verstehen

In der Praxis sind Technik und Aufbau der verschiedenen Pelletsheizungen sehr ähnlich. Jede Heizung verfügt über einen Brennraum, in dem die Holzpellets eingebracht werden. Bei der Art der Einbringung gibt es zwischen den verschiedenen Anlagen kleinere Unterschiede, in der Praxis zeichnen sich moderne Systeme jedoch grundsätzlich durch einen sehr zuverlässigen Betrieb aus. Im Brenner der Anlage wird Brauchwasser und Wasser für die Heizung erhitzt. Dieses erwärmte Wasser gelangt in einen Speichertank, aus dem das Wasser bei Bedarf entnommen werden kann. Die Asche, die bei der Verbrennung der Pellets entsteht, lässt sich entweder automatisiert oder manuell aus der Pelletsheizung entfernen. Dies sollte in regelmäßigen Intervallen geschehen. Im Gegensatz zu einem Kaminofen oder einer Stückgutheizung handelt es sich bei einer Pelletsheizung um eine vollautomatische Anlage. Diese erfordert nur in bestimmten Intervallen händische Eingriffe bzw. Wartungsarbeiten.


Voraussetzungen für den Einsatz

Für den Betrieb einer Pelletsheizung ist es wichtig, bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Dies betrifft zum einen eine adäquate Lagermöglichkeit für die kleinen Holzpresslinge. Diese sollte sich in unmittelbarer Nähe der Heizung befinden. Zu achten ist darauf, dass die Dimension des Lagerraums ausreichend gewählt wird. Zu empfehlen ist für ein Einfamilienhaus ein Lagerraum zwischen fünf und 15 Kubikmeter. Zudem muss das Innere des Lagerraums absolut trocken sein. Es sollte sich auch keine Kondensfeuchtigkeit an den Wänden befinden. Letztlich benötigt es eine Möglichkeit, um die Pelletsheizung aus dem Vorrat an Pellets automatisiert mit den kleinen Holzpresslingen beschicken zu können.

Wenn diese räumlichen Voraussetzungen geschaffen sind, besteht im Idealfall die Möglichkeit, mit einem Lkw möglichst nahe an das Haus zu gelangen, damit der Vorrat an Holzpellets regelmäßig aufgefüllt werden kann. Ist dies nicht machbar, lässt sich die Pelletsheizung bzw. der Vorratsraum auch mit Sackware befüllen. Dies bedeutet jedoch nicht nur einen deutlichen Mehraufwand, sondern ist in der Regel auch etwa um 20 Prozent teurer als das Einblasgut.


Die Vor- und Nachteile einer Pelletsheizung in der Übersicht

Natürlich bietet eine Pelletsheizung nicht nur Vorzüge, sondern besitzt auch Nachteile. Folgend finden Sie beide Seiten der Medaille, sodass Sie selbst entscheiden können, ob für Sie die Vorzüge oder Nachteile einer Pelletsheizung überwiegen.

Die Vorteile

Vorteilhaft an einer Pelletsheizung ist, dass mit Holz ein nachwachsender Rohstoff für die Gewinnung von Wärme verwendet wird. Damit ist dieses Naturprodukt deutlich umweltverträglicher als fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas oder Öl. Darüber hinaus ist die Förderung einer Pelletsheizung von Seiten des Staates möglich. Dies bedeutet also einen finanziellen Vorteil gegenüber anderen Heizsystemen. Zudem besitzen moderne Pelletsheizungen einen hohen Wirkungsgrad, der bis zu 95 Prozent reicht. Dies spricht zusätzlich für den Austausch älterer Heizungsanlagen gegen moderne Pelletsheizungen.

Die Nachteile

Nachteilig an einer Pelletsheizung ist hingegen, dass der Verbraucher abhängig von einem Industrieprodukt sowie dessen Preisentwicklung ist. Allerdings verhält sich dies bei einer Gas- oder Ölheizung auch nicht anders. Darüber hinaus sollte noch der etwas erhöhte Wartungsaufwand im Vergleich zu einer klassischen Heizungsanlage erwähnt werden. So sollte eine Gas- oder Ölanlage einmal jährlich gewartet werden. Bei einer Pelletsheizung sollte dies vierteljährlich geschehen. Der letzte Nachteil betrifft den etwas höheren Anschaffungspreis einer Pelletsheizung im Vergleich zu Gas- oder Ölheizungen. Aufgrund der niedrigen Brennstoffpreise sowie der möglichen finanziellen Förderung seitens des Staates lassen sich die erhöhten Anschaffungskosten aber in der Regel recht schnell wieder amortisieren.


Fazit

Eine Pelletsheizung kann im Vergleich zu klassischen Heizungsanlagen vor allem in Sachen Umweltverträglichkeit und günstigen Brennstoffpreisen punkten. Zusätzlich sind umfangreiche staatliche Förderungen möglich, sodass auch der Austausch einer bereits bestehenden Heizungsanlage durch eine Pelletsheizung sinnvoll sein kann.