Erneuerbare Energien - StagnationDer Aufschwung von erneuerbaren Energien in Deutschland erlebt weiterhin eine Phase der Stagnation. So konnte jüngst lediglich eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien im Wärmesektor in der Bundesrepublik um 0,2 Prozent vermeldet werden, wie aktuelle Zahlen vom Umweltbundesamt zeigen.

Erneuerbare Energien für die Wärmewende benötigt

Im letzten Jahr konnte im Wärmesektor laut Umweltbundesamt lediglich eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien von 14,3 auf 14,5 Prozent erreicht werden. Die erneuerbaren Energien bleiben im Verkehrssektor konstant bei 5,6 Prozent. Im Bereich Strom konnte ihr Anteil hingegen auf einen Rekordwert von 42,1 Prozent gesteigert werden. Im Vergleich zum Jahr 2018 bedeutet dies einen Zuwachs von 4,3 Prozent.

Wie der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, verlauten lässt, werde die Energiewende aktuell hauptsächlich durch den Stromsektor vorangetrieben. Der Wärmesektor sei ebenso wie der Verkehrssektor bisher hingegen noch nicht auf dem richtigen Pfad. Zwar wäre im Jahr 2019 mehr erneuerbare Energie produziert worden, jedoch hätte gleichzeitig auch der Gesamtenergieverbrauch angezogen. Die Entwicklung komme sowohl im Verkehrs- als auch im Wärmesektor kaum vorwärts. Bereits in den Jahren zuvor gab es im Bereich der erneuerbaren Energien lediglich kleine Steigerungen.

Deutlich stärkeres Wachstum benötigt

Im Rahmen der europäischen Erneuerbaren-Energien-Richtlinie lautet seit 2009 das Ziel Deutschlands, den Anteil von erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 auf einen Wert von 18 Prozent zu erhöhen. Dieser Anteil soll bis zum Jahr 2030 30 Prozent betragen. Sollte sich die Entwicklung der letzten zehn Jahre jedoch fortsetzen, lässt sich dieses Ziel laut dem Umweltbundesamt nicht erreichen. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch wurde seit dem Jahr 2009 lediglich um etwa sechs Prozentpunkte von knapp elf auf 17 Prozent gesteigert - trotz eines starken Wachstums im Stromsektor. Somit müsste der Anteil bis zum Jahr 2030 um mehr als zwölf Prozent anwachsen - und damit um das Doppelte wie in den vergangenen elf Jahren.