Mehr Holzheizkraftwerke gefordertDie Landesregierung Baden-Württembergs soll in Sachen Wärmewende endlich richtig loslegen. Dies fordert die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg. Ihre Forderung lautet, dass in jedem Landkreis ein Holzheizkraftwerk Wärme und Strom produzieren soll.

Ausreichend Holz für Energie ist vorhanden

Der Vorsitzende der Plattform Erneuerbare Energien BW, Jörg Dürr-Pucher fordert eine erneuerbare Wärmeoffensive der Landesregierung. Er sieht dies als Notwendigkeit, um für Investitionssicherheit, Motivation, Akzeptanz und gute Rahmenbedingungen zu sorgen. Baden-Württemberg sei ein Bundesland mit einer ausgezeichnet entwickelten Holzwirtschaft; so müsse der Fokus entsprechend wieder mehr auf den Bau von Holzenergieanlagen gelegt werden. Potenziale seien hierbei vorhanden - ohne Einschränkung der Ressourcen. Diese ökologisch hochwertigen Potenziale würden eine sinnvolle Versorgung der Holzheizkraftwerke erlauben, die Wärme und Strom herstellen. Dürr-Pucher ist sich sicher, dass genügend Material für die stoffliche Nutzung von Holz sowie den Ausbau der Bioökonomie verbleibe.

Tiefengeothermie statt Kohle?

Die Plattform Erneuerbare Energien BW hält große Stücke auf die Tiefengeothermie, wenn es um die Wärmewende im Südwesten Deutschlands geht. Vor allem im Bereich des Oberrheingrabens lägen deutschlandweit sehr große Möglichkeiten. Die Landesregierung sei in dieser Hinsicht gefordert, wenn es um die gesteigerte Nutzung von hydrothermaler Tiefengeothermie ginge. Diese sei im Vergleich zum Hot-Dry-Rock-Verfahren deutlich weniger Erdbeben gefährlich, wie Dürr-Pucher ausführt. Flankierende Begleitung und politische Rückendeckung seien für die Unternehmen bei der Entwicklung und Realisierung von Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerken notwendig. Vorstellbar sei beispielsweise eine Dekarbonisierung der großen Fernwärmenetze in Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim. Wie Dürr-Pucher erklärt, bestünde bei diesen Wärmenetzen eine klare regenerative Perspektive. Aus diesem Blickwinkel heraus seien sowohl der Aufbau einer regenerativen Wärmeschiene in der Region als auch eine prompte Ausbauoffensive in den Wärmenetzen aus ökologischer Sicht vertretbar.