Deutschland seit 3. Mai auf ÖkopumpImmer mehr Menschen geraten heutzutage in die Schuldenspirale. Ein Leben auf Pump ist für viele Personen hierzulande eine Selbstverständlichkeit und zur Routine geworden. Ähnlich verhält es sich leider auch in Sachen Umweltschutz. Auch hier lebt unsere Gesellschaft gerne über ihre Verhältnisse. So befinden wir uns in Deutschland seit dem 3. Mai auf „Ökopump“. Dies bedeutet konkret, dass unser jährliches Budget an ökologisch vertretbaren Emissionen und nachhaltig nutzbaren Ressourcen verbraucht wäre, sofern die komplette Weltbevölkerung auf einem so großen Fuß wie wir in Deutschland leben würde.

Ein gefährliches Schneeballsystem

Das Ergebnis dieser Rechnung wird als „Erdüberlastungstag“ bezeichnet. Diesen Tag berechnen jedes Jahr wissenschaftlich bewanderte Personen vom Global Footprint Network. Die Bundesrepublik nimmt hierbei einen Spitzenplatz im obersten Viertel aller Länder ein, was seinen Pro-Kopf-Verbrauch und die Emissionen betrifft. Hiermit tragen wir Bundesbürger wesentlich zur globalen Übernutzung bei. Wie Jan Göldner vom Bundesvorstand der Naturschutzjugend erklärt, bräuchte die Weltbevölkerung drei Erden, wenn alle Menschen so leben würden wie in Deutschland. Die komplette Weltbevölkerung im Vergleich benötigt etwa 1,7 Erden, um ihren durchschnittlichen globalen Bedarf an natürlichen Ressourcen wie Wäldern und Ackerland zu decken. Mathis Wackernagel, der Gründer des Global Footprint Networks, bestätigt, dass wir alle Teil eines gefährlichen Schneeballsystems seien. Wir würden bereits heutzutage Ressourcen der Zukunft aufbrauchen, um damit die heutige Wirtschaft zu füttern. Er vergleicht diesen Umstand mit einem finanziellen Schneeballsystem; auch mit diesem würde man sich eine eigene Falle bauen. Die Frage ist, wann diese Falle zuschnappen wird.

Die Kreditrechnung erklärt

Doch wie erfolgt eigentlich diese Berechnung? Hierzu kommt es zur Gegenüberstellung von zwei Größen. Größe Nummer 1 ist dabei die biologische Kapazität der Erde, also Emissionen und Abfälle aufzunehmen und Ressourcen aufzubauen. Größe Nummer 2 ist hingegen der gesamte Bedarf an nutzbaren Ressourcen und Flächen wie Ackerland und Wälder, der für die aktuelle Wirtschafts- und Lebensweise der Menschen notwendig ist. Hierzulande spielen vor allem der Verkehr und die Energieversorgung mit ihren hohen Emissionen an Kohlenstoffdioxid eine große Rolle für die Überlastung. Hinzu kommen noch die Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft mit ihrem großen Flächenbedarf für die Fleischproduktion und gleichzeitig hohe Treibhausgasemissionen. All dies bildet letztlich den großen ökologischen Fußabdruck, den Deutschland weltweit hinterlässt.
Wie Lena Michelsen von der Entwicklungsorganisation INKOTA erklärt, müssten insbesondere Menschen in ärmeren Ländern unter unserer Wirtschaftsweise leiden. Personen, die dort in der Landwirtschaft tätig seien, seien besonders stark von extremen Wetterereignissen betroffen, die Folge des Klimawandels sind.