Smart-Home-Technik oder optimale Einstelllung der Heizung?Es ist kein großes Geheimnis, dass die Energiekosten in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen sind. Aus eben diesem Grund und um die Umwelt zu schonen, haben immer mehr Verbraucher Interesse daran, ihren Energieverbrauch so niedrig wie möglich zu gestalten. In den letzten Jahren wurde die Smart-Home-Technik massiv angepriesen. Doch ist sie wirklich das Maß aller Dinge oder ist es vielleicht doch effektiver, die Heizung einfach optimal einzustellen?

Mit eben dieser Frage hat sich das Informationsprogramm Zukunft Altbau beschäftigt und kam zu dem Ergebnis, dass sich der Energieverbrauch mithilfe digitaler Systeme nur minimal senken lässt – sofern die Heizung optimal eingestellt ist.

Achtung: Nicht am falschen Ende sparen

Hersteller von Geräten, die mit Smart-Home-Technik arbeiten, führen regelmäßig den Energieeinspareffekt an, den spezielle Apps für das Smartphone oder Hausautomation bieten würden. Frank Hettler von Zukunft Altbau sieht dies hingegen etwas anders. Laut ihm könne smarte Technologie nur wenig Energie einsparen, wenn die Heizung optimal eingestellt sei. Es gelte für Hausbesitzer daher, Kosten und Nutzen gegeneinander abzuwiegen und sich primär um eine tadellos funktionierende Heizung zu kümmern. Ein Hauseigentümer, der seine Heizanlage von Fachpersonal einstellen lasse, könne das Einsparpotenzial beinahe vollständig ausreizen. Mithilfe von Gebäudeautomatisierung seien weitergehende Einsparungen nur in einem geringfügigen Prozentbereich möglich, wie auch von der Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bestätigt wird. Zusätzlich sollten Verbraucher beachten, dass Geräte mit Smart-Home-Technik rund um die Uhr arbeiten würden, was zu einem erhöhten Stromverbrauch führen würde. Außerdem habe die Technologie ihren Preis, denn die Kosten hierfür können schnell mehr als 1.000 Euro betragen.

Tipps für die optimale Einstellung der Heizung

Idealerweise führt die Nachtabsenkung der Heizung dazu, dass diese kurz vor den Nachtstunden auf einen Sollwert von etwa zehn Grad herunterfährt. Kurz vor dem Anbruch des neuen Tages fährt sie dann wieder auf die gewünschte Temperatur für die Tagesstunden herauf. Fährt man im Winter in den Urlaub, ist es kein Problem, wenn sich die Heizung auch tagsüber im nächtlichen Absinkmodus befindet. Sehr wichtig ist es, die Heizkurve optimal einzustellen, damit die Heizung möglichst energieoptimierend laufen kann. Die Heizkurve ist für die Regelung der Temperatur des Heizungswasser - abhängig zur Außentemperatur - verantwortlich. Zusätzlich sollten Hausbesitzer nicht vergessen, einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage durchführen zu lassen. In diesem Zusammenhang ist es zudem sinnvoll, zu prüfen, ob die Anschaffung einer neuen Heizungspumpe notwendig ist. Mit dem hydraulischen Abgleich wird gewährleistet, dass sämtliche Heizkörper die Wassermenge erhalten, die sie wirklich benötigen. Moderne Heizungspumpen brauchen übrigens nur etwa ein Zehntel an Strom wie Umwälzpumpen, die bereits in die Jahre gekommen sind.