Besitzer von Solarthermieanlagen verschenken bares GeldAlljährlich verschenken die Besitzer von Solarthermieanlagen ungewollt 1,4 Milliarden (!) Kilowattstunden an Energie. Der Grund: Ihre Anlagen funktionieren nicht optimal. Von der Menge her entspricht das in etwa dem Energiebedarf einer Stadt mit 200.000 Einwohnern zum Beheizen der Wohngebäude.

Die Anlagen sollten überwacht werden

Wie Tanja Loitz, Geschäftsführerin bei co2online sagt, könnten die Besitzer von Solarthermieanlagen pro Jahr rund 66 Milliarden Euro sparen, wenn die Anlagen optimiert wären. Die Zahlen für diese Einschätzung stammen aus dem Praxistest Solarthermie. In diesem Zusammenhang hat die Beratungsgesellschaft co2online die Besitzer von Solarthermieanlagen zwei Jahre lang hinsichtlich der Planung, der Installation und des Alltagsbetriebes begleitet. Die Erkenntnis daraus: Etwa zwei Drittel der Solarthermieanlagen in Deutschland sei nicht optimal eingestellt. Zum gleichen Ergebnis ist auch die Verbraucherzentrale Energieberatung mit ihrem Beratungsangebot des Solarwärme-Checks gekommen. Deshalb rät Tanja Loitz den Besitzern von Solarthermieanlagen, ihre Anlage mit Hilfe des Energiesparkontos zu überwachen. Ferner sollten sie auch das Solarwärme-Check-Angebot bei der Verbtaucherzentrale nutzen. Hilfreiche Tipps, wie sich die Solarthermieanlage optimieren lässt, finden interessierte Immobilienbesitzer auf der Seite www.co2online.de/solarthermie.

Ein Optimierungsbedarf ist gegeben

Bislang wurden mehr als 18.000 Besitzer von Solarthermieanlagen von den Mitarbeitern in der Energieberatung der Verbraucherzentrale beraten. Dabei habe sich gezeigt, dass in mehr als 65 Prozent aller Anlagen in Deutschland kein Wärmemengenzähler eingebaut wurde. Das bedeutet, dass sich bei diesen Anlagen nicht überprüfen lässt, wie effizient sie arbeiten. Der Referent Versorgungstechnik bei der Verbraucherzentrale, Stefan Materne, ist deshalb der Meinung, dass der Einbau eines Wärmemengenzählers in thermischen Solaranlagen künftig Pflicht werden sollte, wenn die Anlage mit öffentlichen Mitteln gefördert wird.

Ferner habe die Untersuchung ergeben, dass sieben Prozent der Solarthermieanlagen nicht funktionieren. Weil bei 58 Prozent aller Anlagen die Dokumentationspapiere fehlten, sei die nachträgliche Optimierung der Anlage auch für einen Fachmann schwierig. Nahezu zwei Drittel der Anlagenbesitzer habe außerdem keine Wartungsverträge abgeschlossen, sodass sie es nicht einmal bemerken würden, wenn die Anlage nicht funktioniert.