ErdüberlastungstagErdüberlastungstag: Nachhaltigkeit fehlt den Konsumgesellschaften

Am 2. Mai war Erdüberlastungstag. Wenn der Verbrauch an Ressourcen der gesamten Weltbevölkerung so groß wie in Deutschland wäre, dann wären bereits zum jetzigen Zeitpunkt alle regenerierbaren Vorräte verbraucht, die ihr für das komplette Jahr zur Verfügung stehen. Hierauf wurde von verschiedenen Umweltorganisationen wie INKOTA, Germanwatch und dem Global Footprint Network hingewiesen.

Höchstwert für August erwartet

Ab dem 2. Mai leben die Deutschen auf Kosten der nachfolgenden Generationen sowie der Menschen im globalen Süden. Diese sind stärker von ökologischen Folgen betroffen, verbrauchen jedoch deutlich weniger Energie. Wie Germanwatch, das Global Footprint Network und INKOTA in einer gemeinsamen Presseerklärung schreiben, wären drei Erden notwendig, um einen solchen Verbrauch auf nachhaltige Art und Weise decken zu können. Um diesen etwas abstrakten Wert in ein Verhältnis zu setzen: Wäre der Ressourcenverbrauch weltweit so hoch wie heutzutage in den USA, wären fünf Erden notwendig, bei einem wie in Frankreich 2,8 und wie in China 2,2. Für die Deckung des globalen Bedarfs an natürlichen Rohstoffen wie Wäldern und Ackerland, bräuchte die komplette Weltbevölkerung 1,7 Erden. Erwartet wird der globale Erdüberlastungstag für den Monat August.

Berechnungsgrundlage: Daten der UN

Wie Julia Otten von Germanwatch erklärt, zeige der Erdüberlastungstag, dass die Deutschen schnell den Ausstoß an Kohlendioxid reduzieren müssten, der seit dem Jahr 2009 hierzulande nicht mehr gesunken ist. Insbesondere bei den Emissionen aus dem Verkehr und der Energieversorgung bestehe ein dringender Handlungsbedarf. Unabhängig davon seien einerseits die Überlastung der Böden durch den Einsatz von Düngemitteln im Bereich der industriellen Landwirtschaft und zum anderen der große Bedarf an Flächen für die Fleischproduktion zentrale Faktoren, die zu einer Überforderung der Erde führen würden.


Grundlage für den Erdüberlastungstag, der vom Global Footprint Network errechnet wird, bilden Daten der UN. Für die Berechnung ist der Vergleich von zwei Größen entscheidend:

•    auf der einen Seite die biologische Kapazität der Erde, Abfälle wie Emissionen aus Kohlendioxid aufzunehmen und Ressourcen aufzubauen (Biokapazität) und
•    zum anderen der komplette Bedarf an nutzbaren natürlichen Ressourcen wie Ackerland, Wälder sowie Flächen, die der Mensch für seine derzeitige Wirtschafts- und Lebensweise benötigt (ökologischer Fußabdruck).