Pelletsproduzenten brauchen mehr Unterstützung vom StaatAndreas Lingner, seines Zeichens Vorsitzender des Deutschen Energieholz- und Pellet-Branchenverbandes fordert ein größeres Engagement des Staates in Bezug auf erneuerbare Energien. Er ist der Überzeugung, dass die Energiewende nicht gelingen werde, wenn lediglich Kommunikationskampagnen durchgeführt würden.

Für die Energiewende: der Staat muss sich engagieren

Am 24. Februar 2017 hat der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband Rita Schwarzelühr-Sutter, die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, zu einem Besuch in die Holzwerke Dold mit Sitz in Buchenbach in der Nähe von Freiburg eingeladen. Dort hatte sie die Gelegenheit, die Produktion von Pellets hautnah mitzuerleben. Andreas Lingner nutzte den Besuch auch, um den prominenten Gast darauf aufmerksam zu machen, dass es sich bei der Gewinnung von Heizenergie um eine äußerst ausgereifte Technologie handelt. „Wenn der Staat die Energiewende ernst nimmt, muss er hier mehr tun, auch angesichts des gegenwärtigen Rückenwindes für fossile Energien“, so der Vorsitzende des Branchenverbands. Vor allem in Baden-Württemberg sei ersichtlich, wie sich durch ausgewogene ordnungspolitische Maßnahmen erreichen lasse, dass erneuerbare Energien überdurchschnittlich stark wachsen. Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) wies darauf hin, dass das Umweltministerium in seinem Klimaschutzplan 2050 vorgesehen habe, dass Öl- und Gasheizungen deutlich schneller abgeschafft werden sollten. Dieser Plan sei im Bundeskabinett allerdings nicht mehrheitsfähig gewesen.

Im Südwesten: Pelletsproduzenten sind oft die einzigen Abnehmer für Holzspäne

Neben dem Vorsitzenden des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes plädierte auch der Sägewerksleiter Herbert Dold dafür, dass Holzpellets stärker zum Einsatz kommen sollten. Heizanlagen, die mit Holzpellets befeuert werden, würden nicht nur äußerst wirtschaftlich arbeiten und ein hohes Potenzial im Hinblick auf den Klimaschutz besitzen. Darüber hinaus seien die Presslinge auch äußerst breit verfügbar. Obwohl vor einigen Jahren noch die Rede davon war, dass Restholz knapp werden würde, sehe die Realität heute ganz anders aus. Denn Sägewerke in ganz Baden-Württemberg könnten inzwischen die Hackschnitzel, die beim Einschnitt des Holzes anfallen, aktuell in Deutschland kaum noch absetzen. Die Folge: Die Hackschnitzel müssten ins Ausland exportiert werden. Einen Grund für diesen Trend sieht Herbert Dold darin, dass die Zahl der Papier- und Plattenproduktionen, die in Deutschland geschlossen wurden, in den vergangenen Jahren immer größer geworden sei. Als einzige Abnehmer für Holzreste, die in den Sägewerken anfallen, seien im gesamten Südwesten der Republik deshalb lediglich noch die Produzenten von Holzpellets geblieben. Auch das sieht er als einen guten Grund dafür, dass die Presslinge aus Holzresten künftig eine deutlich größere Rolle spielen sollten, wenn es darum ginge, die Energiewende erfolgreich zu meistern.