Klimawissenschaftler fordern ehrgeizigeren KlimaschutzSeit dem Jahr 1880 – dem Beginn der Temperaturaufzeichnungen - wird 2016 das weltweit wärmste Jahr gewesen sein, wie vom Deutschen Klima-Konsortium (DKK) jüngst vermeldet wurde. Nach den Rekordjahren 2014 und 2015 konnte damit zum dritten Mal hintereinander ein Jahresrekord verzeichnet werden.

Inhalt der Stellungnahme des DKK

In einer Stellungnahme, die zwei Tage vor Weihnachten erschienen ist, berichtet das DKK über die globale Temperaturentwicklung. Zehn Tage vor Ende des Jahres stand bereits fest, dass die weltweite Mitteltemperatur im Jahr 2016 erneut Rekordwerte erzielen konnte. Die weltweiten Messwerte zwischen Januar und November 2016 weisen eine Abweichung der Temperatur von 0,94 Grad Celsius über dem Mittelwert der ersten elf Kalendermonate für das 20. Jahrhundert auf. Seit Beginn der flächendeckenden, systematischen Temperaturmessungen im Jahr 1880 waren die Monate Mai 2015 bis August 2016 jeweils der wärmste Kalendermonat. Wie es in der Stellungnahme des DKK vom 22. Dezember 2016 heißt, könne bereits zu diesem Zeitpunkt mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass es sich beim Jahr 2016 um das weltweit wärmste Jahr seit 1880 handeln würde, auch wenn das Jahr zu diesem Zeitpunkt noch etwa zehn Tage andauere.

Ambitioniertere Klimaschutzmaßnahmen erforderlich

In seiner Stellungnahme lässt das DKK eine Forderung laut werden, die sich auf die Entwicklung der weltweiten Temperatur bezieht. So könne der Temperatur-Trend lediglich gestoppt oder zumindest abgeschwächt werden, wenn man Maßnahmen ergreife, die zu einer anhaltenden und deutlichen Reduzierung des Anstiegs von Treibhauskonzentrationen in der Atmosphäre führen würden. Zwar begrüßten die Klimawissenschaftler in ihrer Stellungnahme die Ergebnisse der Weltklimakonferenz im November 2016 in Marrakesch als einen ersten Schritt, um das Klimaschutzabkommen von Paris in die Tat umzusetzen. Sie führten aber auch an, dass es von großer Bedeutung sei, die beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen auf den künftigen Konferenzen weiter zu konkretisieren. Diese müssten noch zu ehrgeizigeren nationalen Zielen führen. Das bisher versprochene Maßnahmenbündel sei unzureichend, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens wirklich in die Tat umzusetzen. Allein der Gehalt an Kohlendioxid in der Atmosphäre sei im Jahr 2016 ebenfalls auf einen neuen Höchstwert angestiegen.
Höchste Zeit zu handeln also – wenn man die Stellungnahme des DKK unter die Lupe nimmt.