Ausblicke auf die Entwicklungen auf dem PelletsmarktDer Vorstand der MW Biomasse AG aus Irschenberg, Sebastian Henghuber, geht in einem Interview auf die Entwicklungen auf dem Pelletsmarkt in den letzten Jahren ein und wagt einen Ausblick auf die Zukunft von Holzpellets.

Kunden geben aktuell Ölheizungen den Vorzug

Sebastian Henghuber schätzt die aktuelle Lage auf dem Pelletsmarkt als sehr ruhig ein. Die Preispolitik sei aktuell deshalb gut, weil die Lagerkapazitäten der Hersteller groß seien. Zudem betont er, dass ein Verkauf von Pellets vor zehn Jahren deutlich schwieriger gewesen wäre als in der heutigen Zeit, da die Pelletsheizungen damals noch nicht so weit verbreitet gewesen seien wie heutzutage.
Aktuell herrsche eine Flaute in Sachen Neubau von Pelletsheizungen, da der aktuell geringe Ölpreis Kunden eher zur Investition in Ölheizungen motiviere. Hierzu betont Henghuber, dass sich Verbraucher nicht von kurzfristigen Ergebnissen verleiten lassen sollten. Im Anschluss daran bekräftigt er, dass die vergangenen zehn Jahre zeigten, dass Pellets sowohl komfortabel, ökologisch als auch krisensicher seien.
Auf die Frage, welches Marktsegment dynamischer wäre, antwortete er, dass die Privatkundengeschäfte aktuell dynamischer seien. Dies würde daran liegen, dass diese Haushalte kleinere Heizungen besäßen und somit die Brennstoffqualität in den Vordergrund rücke. Ferner seien hier regionale Pellets beliebter, was genau das Kerngeschäft der MW Biomasse AG sei. In der Industrie hingegen spiele Regionalität sowie Qualität eine untergeordnetere Rolle, sodass seine Firma hier kein Kerngebiet sehe.

Durch eine Fusion gemeinsam stärker

Den Zusammenschluss der verschiedenen Unternehmen zur MW Biomasse AG erklärt Henghuber dadurch, dass die Gründerfirmen aus land- sowie forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen entstanden seien. Im Jahre 2006 erkannten die Firmen dann das Entwicklungspotential der Holzenergie und beschlossen gemeinsam, eine regionale Vermarktung von Energieholz einzuführen. Allen Beteiligten sei hier bewusst gewesen, dass dieses Vorhaben nur dann von Erfolg gekrönt sein würde, wenn es in einem Verbund geschehe. Oberstes Ziel sei von Anfang an gewesen, regionales Energieholz zu vermarkten. Dies seien unter anderem Pellets, die von Sägewerken produziert werden, an welche die regionalen Waldbauern die Stämme und Hackschnitzel verkaufen, die bei der Waldpflege regelmäßig anfallen würden. Hackschnitzel würden zudem in geeigneten Heizwerken zu Wärme veredelt, die über ein Nahwärmenetz an die Endkunden geleitet würde.
Als Fazit der Zusammenarbeit zieht er den Schluss, dass es dem Unternehmen gelungen sei, den Markt für Holzenergieprodukte in der Region entscheidend aufzubauen und zu prägen.

Was ist das Besondere an der MW Biomasse AG?

Die Frage, was das eigene Unternehmen ausmache, beantwortet Henghuber damit, dass die MW Biomasse AG der qualitativ hochwertige und professionelle Energiedienstleister der Region sei. Die Aufgabe des Unternehmens wäre es, die regionale Holzenergie zu vermarkten. Dadurch, dass das Unternehmen die komplette Wertschöpfungskette anbiete, angefangen beim Energieholz bis hin zum warmen Wasser, sei es einzigartig in ganz Deutschland. Die Frage, welche Veränderungen dadurch entstünden, dass eine neue Geschäftsstelle in Irschenberg bezogen wurde, beantwortet Henghuber damit, dass das Gebäude die komplette Unternehmensphilosophie widerspiegele. Dies beginne bereits beim massiven Bau aus regionalem Holz, das dem aktuellsten Passivhausstandard entspräche. Zudem würde die Geschäftsstelle mit Hilfe eines Pelletsofens beheizt, der mit eigens produzierten Pellets versorgt würde. Zudem sei das Firmenbüro sehr freundlich und lichtdurchflutet.

Licht am Horizont

Bezogen auf das sogenannte Wärmecontracting, das aktuell für gewerbliche Kunden sowie öffentliche Einrichtungen angeboten wird, sagt Henghuber, dass die Resonanz dazu durchgehend positiv sei. Dadurch, dass sich der Ölpreis auf einem historisch niedrigen Niveau befinde, sei die Nachfrage ungebrochen. Nachdem zu Beginn des Unterfangens zahlreiche Bedenken aufgetreten seien, die erst einmal aus der Welt geräumt werden mussten, sei das Unternehmen mittlerweile sehr bekannt und geschätzt – und dies nicht nur bei öffentlichen Einrichtungen, sondern auch bei Privathaushalten. Dies lasse sich daran festmachen, dass die Anfragen für neue Holz-Heizzentralen angestiegen seien. Dies sei für Henghuber ein „Licht am Horizont“.

Wohin führt der Weg?

Die abschließende Frage, wo Henghuber den Pelletsmarkt in zehn Jahren sehe, beantwortet er ebenso positiv wie spontan damit, dass die Pellets eine positive Zukunft hätten. Dies liegt darin begründet, dass sie ökologisch sind und mit regionalem Bezug hergestellt werden. Außerdem stehe eine Pelletsheizung einer fossilen Heizung in nichts nach.