Österreich möchte hinsichtlich der Energiewende eine deutliche Sprache sprechen. Daher hat sich Österreichs Umweltminister Andrä Rupprechter kürzlich dafür ausgesprochen, Ölheizungen zu verbieten. Wie in der Wiener Tageszeitung nachzulesen ist, fordere Andrä Rupprechter „eine Diskussion zum Aus für Ölheizungen in Neubauten“ und bei einem anstehenden Tausch des Heizkessels.
Konsequenzen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen
Laut der österreichischen Tageszeitung „Kurier“ beabsichtige der Umweltminister, Ölheizungen zu verbieten und habe bereits prüfen lassen, ob dies rechtlich zu realisieren sei. Einem Gutachten durch die Universität Wien zufolge wäre es den österreichischen Bundesländern bereits jetzt möglich, den Einbau von Ölheizungen zu untersagen. Bei bereits bestehenden Ölheizungen sei ein Ausstieg mit gewissen Übergangsfristen möglich. Der Vorschlag vom Umweltminister Andrä Rupprechter wurde wenige Tage nach dem Inkrafttreten des Pariser Klimaschutzabkommens öffentlich. In dieser internationalen Vereinbarung verpflichten sich alle Staaten weltweit zu bestimmten Maßnahmen, die dem Klimaschutz dienen. Das Hauptziel dieses Vertrages ist eine Senkung des globalen Temperaturanstiegs. Dieser soll auf mehr als zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten begrenzt werden.
Ölheizungen verlieren immer mehr an Bedeutung
Zwar spielen Ölheizungen für den nationalen Heizungsmarkt in Österreich nach wie vor eine gewisse Rolle - ihr Anteil ist in den vergangenen Jahren jedoch stark zurückgegangen. Mittlerweile heizt nur noch jeder sechste Haushalt in Österreich mit dem fossilen Energieträger. Während im Jahr 2014 in der Alpenrepublik rund 604.000 Öl-Zentralheizungen gezählt werden konnten, waren es im Jahr 2004 noch mehr als 800.000. Entsprechend sind Ölheizungen im Laufe der Jahre vom ersten Platz der wichtigsten Heizungsarten auf Platz vier abgerutscht. Die meisten Haushalte in Österreich greifen inzwischen auf Fernwärme zurück. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Erdgasheizsysteme und Holzheizungen.
Vorbild Dänemark
Dänemark hat als erstes Land europaweit bereits im Jahr 2013 ein Verbot für die Installation von Ölheizungen in Neubauten erlassen. Ebenfalls seit 2013 ist es in Dänemark verboten, Ölheizungen in Bestandsgebäude einzubauen.