Gute Erfolgschancen für BiomasseheizungenDer österreichische Holzkesselhersteller KWB hat kürzlich den Besitzer gewechselt: Die Beteiligungsfirma PDP Holding, die sich im Besitz von Peter Daniel Porsche - einem Urenkel des Porsche-Gründers Ferdinand Porsche - aus Salzburg befindet, hat sich an dem Unternehmen beteiligt. Die Gründe für diese Beteiligung und die Erwartungen daran schildert PDP-Geschäftsführer Rafael Walter:

Nachdem zu den Beteiligungen der PDP Holding unter anderem ein Reststoffverwerter, ein Buchverlag sowie ein Brauhaus gehören, erscheint es zunächst etwas befremdlich, dass sich die Gesellschaft nun auch an einem Hersteller von Biomassekesseln beteiligt hat. Dies entspricht nach den Worten von Rafael Walter allerdings vollkommen der Unternehmensstrategie: Denn während sich die meisten Beteiligungsgesellschaften relativ eng auf eine Branche fokussieren, verfolgt die PDP eine äußerst breit gefächerte Strategie bezüglich ihrer Beteiligungen. Die wichtigsten Kriterien für die PDP Holding lauten: Wie innovativ und nachhaltig ist ein Unternehmen und bringt dieses der Allgemeinheit einen Nutzen? Eine wichtige Rolle für die Beteiligungsgesellschaft spielt also der Mehrwert, der bei allen Beteiligungsfirmen zu finden sei. Von daher passe KWB hervorragend ins Portfolio.

Das Ziel der Investition

Weil die KWB in einem Marktumfeld agiert, das stark umkämpft und äußerst schwankend ist, war man auf der Suche nach einem strategischen Investor, um das Unternehmen mit dem entsprechenden finanziellen Rückhalt neu ausrichten zu können. Das Ziel der PDP Holding besteht nun darin, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Biomassekessel-Herstellers zu gewährleisten. Dabei wird das Unternehmen vom Management-Know-how der Beteiligungsgesellschaft unterstützt. Deshalb hat sich die PDP Holding mit einem Anteil von 75 Prozent an KWB beteiligt, was auch der grundsätzlichen Philosophie der PDP Holding entspricht, die nahezu immer eine Mehrheitsbeteiligung an Unternehmen anstrebt.

Ins Beteiligungsportfolio passt KWB insofern, als es sich hierbei um ein innovatives Unternehmen handelt. So werden von dem Unternehmen Biomasseheizkessel auf einem sehr hohen technischen Level entwickelt und hergestellt. In der Branche nimmt KWB sogar die Stellung eines Leitbetriebes ein. Für Rafael Walter steht die Nachhaltigkeit des Unternehmens deshalb völlig außer Frage.

Die Investition: ein besonders Engagement?

Diese Beteiligung stellt für die PDP Holding insofern ein besonderes Engagement dar, als die KWB in einem Markt vertreten ist, der grundsätzlich als schwierig gilt, sich ständig verändert und in dem es starke Mitbewerber gibt. Für den Unternehmenserfolg sind nach Meinung Walters also nicht nur Kraft und Engagement, sondern auch Weitblick und Ausdauer notwendig.

Wie langfristig ist das finanzielle Engagement?

Wie bei allen anderen Beteiligungen verfolgt die PDP Holding auch bei KWB eine mittel- bis langfristige Strategie, da es sich um kein klassisches Private-Equity-Unternehmen handelt. Mit dieser Philosophie bieten sich partnerschaftliche Lösungen auch für Familienunternehmen - oder wenn ein Unternehmensnachfolger gesucht wird - an. Ins operative Geschäft will die PDP Holding allerdings nur eingreifen, wenn dies zwingend notwendig ist. Gemeinsam mit dem bestehenden Management des Unternehmens möchte die Beteiligungsgesellschaft die Neuausrichtung des Unternehmens vorantreiben.

Kurzfristige Gewinne stehen nicht im Vordergrund

Natürlich strebt die PDP Holding mit ihrem Engagement wirtschaftlichen Erfolg an. Dabei geht es aber keinesfalls um einen kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg - möglicherweise sogar auf Kosten des Unternehmens. Grundsätzlich erwartet man von KWB - ebenso wie bei allen anderen Beteiligungen - eine Rendite zwischen fünf bis zehn Prozent.

Warum ein positiver Blick in die Zukunft?

In den vergangenen Jahren hat sich der Markt für Biomassekessel deutlich schwächer entwickelt, als man sich erhofft hatte. Einen Grund dafür sieht Rafael Walter darin, dass der Markt durch diverse Förderungen komplett verzerrt wurde. Aber auch der aktuell niedrige Preis für Heizöl beeinflusse den Markt. Daneben gibt es weitere Heizenergietechnologien wie etwa Wärmepumpen, die den Markt schrumpfen lassen. Doch bei der PDP Holding ist man dennoch der Meinung, dass Biomasseheizungen gute Chancen haben, sich auf dem Markt erfolgreich zu etablieren und gute Erfolgsaussichten haben, sofern die Hersteller umsichtig agieren.