Fotolia 60037500 SIn Sachen Klimaschutz ist es fast in jedem Fall lohnenswert, wenn Wohngebäude energetisch saniert werden. So lautet zumindest das Ergebnis einer Studio, welche das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) durchgeführt hat.

In jeder Heizungsanlage befindet sich graue Energie

Weil nachher der Verbrauch an Heizenergie sinkt und weniger Treibhausgase ausgestoßen werden, lohnt sich aus klimatischen Gründen eine energetische Sanierung. Jedoch muss zunächst Energie eingesetzt werden, um die Immobilie zu dämmen oder die Heizung von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien umzustellen. Schließlich müssen sowohl das Dämmmaterial als auch die Heizsysteme zunächst einmal hergestellt und anschließend transportiert und gelagert werden, bevor sie verkauft und montiert werden können. Die Energie, die in den Vorprozessen oder während der eigentlichen Produktion investiert wird, bezeichnet man häufig als die "graue Energie" eines Produktes. Deshalb haben Mitarbeiterinnen des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung in ihrer Studie "Ökologische Bewertung energetischer Sanierungsoptionen" untersucht, wie sinnvoll die energetische Sanierung von Gebäuden aus ökologischer Sicht ist. Sie kamen zu folgendem Ergebnis: Werden Altbauten oder Immobilien, die einen hohen Energieverbrauch besitzen, energetisch saniert, lässt sich der Faktor der "grauen Energie" vernachlässigen.

Ein gutes Klima dank energetischer Sanierung

Die umfassende Dämmung der Hülle eines Gebäudes wirkt sich ebenso positiv auf die Umwelt aus wie die Modernisierung der Heizungsanlage. Aus Sicht des Klimaschutzes liegt die Zeit, in der sich die Investitionen amortisiert haben, zwischen unter einem Jahr und mehreren Jahren. Dies ist unter anderem abhängig vom Ausgangszustand der Immobilie und davon, wie umfangreich die durchgeführten Maßnahmen sind. Im Sinne des Klimaschutzes lohnt sich eine energetische Sanierung also auch bei Immobilien, die nur noch eine vergleichsweise kurze Nutzungsdauer haben. Dämmmaterialien, die aus mineralischen Materialien oder nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, schneiden in der Bewertung übrigens besonders gut ab. Bei den Heizungen bieten folgende Systeme die größten Vorteile: Wärmepumpen, Biomasseheizungen sowie verschiedene Kombinationen mit Solarthermieanlagen. Bei ihnen fallen wesentlich weniger Emissionen an als es bei Gas- und vor allem bei Öl-Brennwertkesseln der Fall ist.

Was ist das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung?

Beim Institut für ökologische Wirtschaftsforschung handelt es sich um ein gemeinnütziges und unabhängiges Umweltforschungsinstitut, das seinen Sitz in Berlin sowie eine weitere Niederlassung in Heidelberg hat. Gegründet wurde das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, das von einem Trägerverein und etwa 40 privaten Förderern getragen wird, bereits im Jahr 1985. Zusammen mit dem Verein future e.V. vergleicht und bewertet das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung seit 2005 die Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen. Darin wird die Unternehmenstätigkeit im Hinblick auf die nachhaltige Entwicklung dargestellt.