Pellet-Power wärmt NeubaugebieEine Pelletsgroßanlage für 82 Einzel- und Doppelhäuser; dies klingt klima- und kostenfreundlich. Im Neubaugebiet Rechenacker im Oberhausener Stadtteil Alstaden ist dies keine Utopie mehr, sondern Realität. Die Heizenergie kommt dort über ein Nahwärmenetz zu den einzelnen Gebäuden. Die Heizzentrale zählt zu den größten kommunalen Pelletsanlagen deutschlandweit, die über ein angeschlossenes Nahwärmenetz verfügen.

Entwickelt wurde das Energiekonzept von der Energieversorgung Oberhausen (EVO), die auch der Betreiber des Nahwärmenetzes ist. Der EVO-Vorstand Bernd Homberg gab in einem Interview an, dass die EVO Anfang des Jahres 2015 mit diesem ambitionierten Projekt einen neuen Weg gegangen sei, denn zum ersten Mal habe man damit außerhalb des Fernwärmegebietes ein großes Nahwärmenetz aufgebaut. Natürlich benötigen die auf dem Rechenacker errichteten Haushalte viel Wärme; aus diesem Grund wurde von der EVO eine Pelletsgroßanlage installiert, die eine Heizleistung von 720 Kilowatt erlaubt. Die Wärmeversorgung des Wohngebietes wird durch vier Pufferspeicher sichergestellt, die über ein Gesamtvolumen von 20.000 Litern verfügen. Das warme Wasser kann über ein Netz aus Leitungen zu den Wohnungsstationen in den Häusern fließen. Dieses Leitungsnetz ist übrigens einen ganzen Kilometer lang. Die Übergabestationen verfügen jeweils über eine Leistung von 15 Kilowatt und heizen über Wärmetauscher das Trinkwasser in den Haushalten.

Nach Angaben der „Aktion Holzpellets“ rechnet die EVO für die installierte Pelletsgroßanlage mit einem Jahresnutzungsgrad von wenigstens 90 Prozent. Hierbei liegt der kalkulierte Bedarf an Brennstoffen bei 180 Tonnen jährlich. Die Heizzentrale und das Lager wurden außerhalb des Wohngebietes eingerichtet. Hierfür steht ein eigens vorgesehenes Gebäude zur Verfügung. Ein Tanklastwagen liefert in den Wintermonaten mindestens einmal monatlich die Holzpellets an und bläst sie direkt in das Pelletslager ein. Durch eine Förderschnecke werden die Holzpresslinge von dort zum Heizkessel transportiert. Tag für Tag sind ausgebildete Fachleute vor Ort, damit eine maximale Effizienz der Anlage zu jeder Zeit sichergestellt ist. Die Wartung der Anlage erfolgt im Abstand von vier Wochen. Die Haushalte am Rechenacker können durch den Einsatz der Holzpellets als Energieträger jährlich schätzungsweise 140 Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen, natürlich sehr zur Freude der Umwelt.