Fotolia 39693475 SZwar lassen sich mit einer Pelletheizung im Vergleich zur Ölheizung alljährlich fast 1.000 Euro einsparen, jedoch liegen die Investitionskosten für die Heizungsanlage erheblich höher. Es dauert im Schnitt etwa zehn Jahre, bis sich die Anlage durch die niedrigeren Kosten für den Brennstoff amortisiert hat. Allerdings ist dies auch abhängig von den aktuellen Preisen auf den jeweiligen Märkten. Doch nachdem Pelletheizungen erwartungsgemäß eine Lebensdauer von 20 Jahren oder mehr besitzen, erzielt der Eigentümer in jedem Fall langfristig Einsparungen. Hier gilt der Grundsatz: Die Einsparung ist umso höher, je größer der Energiebedarf einer Immobilie ist. Hier sind die Kosten für eine Pelletheizung im Überblick.

Die einzelnen Elemente der Pelletheizung

Wer über die Anschaffung einer Pelletheizung nachdenkt, muss auf jeden Fall berücksichtigen, dass er folgende Elemente benötigt: Einen Pelletkessel, ein Pelletlager, einen Pufferspeicher sowie ein Lager- und Fördersystem. Jedes dieser Elemente sollte der Interessent an einer Pelletheizung auf seinen individuellen Bedarf hin kalkulieren, da es bei jedem einzelnen Element der Pelletheizung starke Preisunterschiede gibt.

Danach richtet sich der Preis der Pelletkessel

Der wichtigste Faktor, der den Preis eines Pelletkessels ausmacht, ist die Nennwärmeleistung. Eine wichtige Rolle für die Preisgestaltung der Hersteller spielt außerdem die Frage, ob es sich um einen Kessel mit Brennwerttechnik oder um einen Niedertemperaturkessel handelt. Die Regeltechnik hingegen kostet nichts extra, sie ist bereits im Preis für den Kessel enthalten. Wie das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in einer Marktübersicht, die 2010 in Auftrag gegeben wurde, ermittelt hat, bewegen sich die Preise für den Pelletkessel in folgenden Spannen: Bei einem Pelletkessel mit einer Nennwärmeleistung von bis zu 14,3 Kilowatt, der keine Lambdaregelung besitzt, muss der Käufer mit einem Nettopreis von rund 4.000 Euro rechnen. Entscheidet sich der Käufer hingegen für einen Pelletkessel mit einer Nennwärmeleistung von bis zu 30 Kilowatt, der über eine Lambda-Sonde sowie eine Automatik für die Entaschung und die Reinigung verfügt, muss er mit einem Nettopreis von rund 13.000 Euro rechnen. 

Darum ist der Pufferspeicher notwendig

Ein Pufferspeicher an der Heizungsanlage ist erforderlich, wenn der Pelletkessel mit einem optimalen Wirkungsgrad betrieben werden soll. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Pufferspeicher die Kombination mit anderen alternativen Energiequellen wie etwa Solarlagen einfacher zu realisieren macht. Die Größe des Pufferspeichers richtet sich nach der Heizleistung des Pelletkessels. So sollte der Speicher ein Volumen von etwa 30 bis 35 Liter je Kilowatt Heizleistung besitzen. Die Kosten des Pufferspeichers richten sich in erster Linie nach der Größe und liegen etwa in einer Spanne von 800 bis 1.500 Euro.

Nicht vergessen: das Pelletlager

Wer sich für eine Pelletheizung entscheidet, sollte auf keinen Fall vergessen, dass er zusätzlich ein Pelletlager bereitstellen muss. Die dafür notwendigen Kosten sind von mehreren Faktoren abhängig. Unter anderem davon, welche Menge an Pellets dort eingelagert werden sollte und welches Lagersystem genutzt wird. Am günstigsten fahren die Heizungsbesitzer mit einem Sacksilo, das ein Lagervolumen von drei Tonnen besitzt. Dieses kostet zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Wer stattdessen einen Erdtank mit einem Volumen von fünf Tonnen errichten möchte, muss hingegen bereits mit einem Preis von rund 3.000 Euro rechnen. Die Größe sollte allerdings in jedem Fall so bemessen sein, dass gewährleistet ist, die Pellets jederzeit trocken lagern zu können.

Welches Fördersystem soll es sein?

Das Fördersystem transportiert die Pellets direkt zur Heizung. Der Heizungsbesitzer hat die Wahl zwischen sogenannten Schneckenfördersystemen, Saugsystemen und den Maulwurfsystemen. Bei der Schneckenförderung werden die Pellets durch eine Förderschnecke transportiert. Dieses System gilt als zuverlässig und leise, hat aber den Nachteil, dass sich hiermit nur geringe Höhenunterschiede bewältigen lassen und es nur für vergleichsweise kurze Strecken verwendet werden sollte. Saug- und Maulwurfsysteme hingegen eignen sich auch für größere Distanzen. Bei diesen Systemen werden die Pellets von einer Turbine angesaugt. Für die Fördersysteme müssen die Heizungsbesitzer mit einem Preis zwischen 1.200 und 2.000 Euro rechnen.

Die Betriebskosten der Pelletheizung

Zu den laufenden Kosten, die ebenfalls mit eingerechnet werden müssen, zählen auch die Kosten für die Wartung sowie die Reinigung der Anlage. Hierfür sollten die Heizungsbesitzer mit einem jährlichen Betrag von mindestens 250 Euro rechnen. Hinzu kommen außerdem die Kosten für den Stromverbrauch der technischen Anlagen, die bei etwa 80 Euro pro Jahr liegen, sowie die Kosten für die Kontrolle durch den Schornsteinfeger, die etwa 100 Euro pro Jahr ausmachen.

So wird die Pelletheizung billiger

Weil die Verbrennung der Pellets CO2-neutral erfolgt, gibt es für die Anschaffung jedoch auch verschiedene staatliche Fördermöglichkeiten. Wahlweise lassen sich die Anschaffungskosten mit Krediten oder Zuschüssen senken.

So fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Pelletheizungen mit rund 3.000 Euro, weitere 500 Euro gibt es für die Installation neuer Pufferspeicher. Sofern die Heizung eine außerordentlich hohe Leistung besitzt, kann sich dieser staatliche Zuschuss sogar auf maximal 8.000 Euro belaufen.

Zusätzlich zu diesem Zuschuss vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau außerdem zinsgünstige Kredite für die Anschaffung von Pelletheizungen. Bei einer Anschaffungssumme von maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit ist beispielsweise ein Zinssatz von lediglich 1,5 Prozent für zehn Jahre festgeschrieben.