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Für die Betreiber einer Pelletsheizung kann es einen erheblichen Unterschied machen, ob die Pellets als lose Ware oder als Sackware angeliefert werden. Werden die Pellets als lose Ware geordert, müssen beispielsweise entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden, damit das Silofahrzeug die Pellets problemlos anliefern und der Lagerraum direkt befüllt werden kann. Spezielle bauliche Voraussetzungen sind hingegen bei der Anlieferung von Sackware nicht notwendig, weil die einzelnen Säcke nach der Lieferung von Hand in den jeweiligen Lagerraum transportiert werden können. Allerdings müssen die Heizungsbetreiber damit rechnen, dass sie für Sackware etwas mehr zahlen müssen als für lose Pellets. Darüber hinaus sind beide Produkte zugleich nicht bei jedem Lieferanten erhältlich; in welcher Form die Pellets geliefert werden, sollte also spätestens bei der Bestellung geklärt werden.

Gibt es einen Unterschied zwischen losen Pellets und Sackware?

Der einzige Unterschied, der zwischen losen Pellets und Sackware besteht, ist die Art der Verpackung. So werden lose Pellets direkt über einen Schlauch in den Lagerraum befördert, während Sackware von Hand transportiert werden kann. Obwohl es qualitativ keinen Unterschied gibt, sind Holzpellets in Form von Sackware üblicherweise etwas teurer als lose Pellets. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Das Verpacken der Holzpellets bedeutet für den Hersteller einen weiteren Produktionsschritt, den er von seinen Kunden natürlich auch bezahlt haben möchte.

Erkennbar ist eine hochwertige Qualität von Holzpellets unter anderem an einer möglichst glatten Oberfläche, die keine Risse aufweist. Im Zweifelsfall oder wenn der Lieferant gewechselt wird, können die Heizungsbetreiber eine Probe der aktuellen Pelletslieferung an den Hersteller der Heizungsanlage senden, diese dort überprüfen lassen und eine Freigabe der Pellets für ihre Heizungsanlage einholen. Qualitativ hochwertige Holzpellets sollten eigentlich nur aus Sägespänen bestehen und keine weiteren Fremdbestandteile enthalten. Dadurch sind einerseits eine störungsfreie Feuerung der Heizung und andererseits eine effiziente Verbrennung, die ohne einen übermäßigen Emissionsausstoß erfolgt, gewährleistet. Eine optimale Verbrennung ist etwa dann gegeben, wenn die Holzpellets nur einen geringen Staubanteil sowie sehr gute Abriebeigenschaften aufweisen. Beides lässt sich allerdings zweifelsfrei nur im Labor nachweisen, wo entsprechende Prüfgeräte zur Verfügung stehen.

Lässt sich die Qualität von Holzpellets am Preis erkennen?

Der Preis ist für die Qualität von Holzpellets nur ein bedingtes Kriterium. Denn es gibt unter anderem große regionale Preisunterschiede. Beispielsweise sind Holzpellets im Norden Deutschlands um fünf bis zehn Prozent teurer als in Süddeutschland. Das liegt daran, dass die Produzenten von Holzpellets in den waldreichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg gewissermaßen vor der Haustür sind, während in Richtung Norden längere Transportwege vom Hersteller zum Kunden in Kauf genommen werden müssen.

Preisunterschiede gibt es allerdings auch bei den verschiedenen Lieferanten. Der Heizungsbetreiber sollte allerdings darauf achten, dass sich die Preise sowohl für lose Pellets als auch für Sackware im aktuell üblichen Preisspektrum bewegen. Die Differenz zwischen den einzelnen Anbietern erklärt sich etwa durch unterschiedliche Bezugsquellen mit unterschiedlichen Transportwegen. Jedoch kann kein Lieferant die aktuellen Preise drastisch unterschreiten, sofern er dem Kunden eine hochwertige Qualität bieten möchte. Werden Holzpellets von einem Lieferanten also deutlich günstiger angeboten, ist eher damit zu rechnen, dass es sich bei dieser Ware um minderwertige Qualität handelt. In diesem Fall sollten Verbraucher darauf achten, ob die Pellets nach den deutschen und europäischen Richtlinien zertifiziert sind.

Das sollte vor der Anlieferung geklärt sein

Schon bei der Bestellung von Holzpellets - ganz gleich, ob es sich um lose Pellets oder Sackware handelt - sollten die Heizungsbetreiber einige Punkte mit dem Lieferanten abklären. Dazu gehört etwa eine mögliche Mindestabnahmemenge. Denn der Preis, den der Kunde letztlich für die Pellets bezahlen muss, richtet sich auch nach der Menge an Pellets, die er abnimmt. Abgeklärt werden sollte auch, ob dem Preis noch eventuelle Transportkosten hinzugerechnet werden oder ob der Lieferant bei loser Ware eine sogenannte Einblaspauschale verlangt.

Weil sich der endgültige Preis für die Pellets hauptsächlich nach der Abnahmemenge richtet, lohnt es sich also, gemeinsam mit einem oder mehreren Nachbarn gemeinsam im Rahmen einer Sammelbestellung einzukaufen. In diesem Fall wird der Lieferant vermutlich zusätzliche Gebühren in Rechnung stellen, weil das jeweilige Fahrzeug mehrere Haltepunkte anfahren muss. Doch unterm Strich dürfte sich dieser zusätzliche Kostenfaktor durch die insgesamt niedrigeren Kosten mehr als ausgleichen.

Auch bei der Art der Anlieferung gibt es übrigens Unterschiede. Sackware kann etwa problemlos mit jedem beliebigen Lkw angeliefert werden, sodass auch keine besonderen Anforderungen für die Befüllung des Lagers notwendig sind. Lose Ware dagegen wird üblicherweise mit Tankwagen, die mit einem Niederdrucksystem ausgestattet sind, angeliefert. Ausgestattet sind diese Tankwagen meist auch mit einem Absauggebläse, sodass die Holzpellets vom Lieferfahrzeug aus direkt in den Lagerraum befördert werden können. Dadurch werden sowohl die Geräusch- als auch die Staubbelastung während der Anlieferung erheblich reduziert.

Wichtig: eine kleine Probe aufheben

Die Heizungsbetreiber sollten eine kleine Probe von jeder Pelletslieferung, am besten beschriftet mit Datum und Lieferanten, aufbewahren. Dadurch können sie gegebenenfalls nachweisen, dass sie keine minderwertige Ware verfeuert haben. In diesem Fall wird nämlich die Gewährleistung durch den Heizungshersteller meist abgelehnt.