Fotolia 78338531 SDer Deutsche Energieholz- und Pelletverband e.V. (DEPV) stellt für 2015 ein generell schwieriges Jahr fest. So hat der massive Einbruch der Erdölpreise dazu geführt, dass wesentlich weniger Pelletfeuerungen zugebaut wurden als in den Vorjahren. Insgesamt wurden lediglich circa 16.000 Kessel und Öfen neu in Betrieb genommen, während die Pelletproduktion auch witterungsbedingt um etwa zwei Millionen Tonnen gesunken ist. Deshalb appelliert Andreas Lingner, seines Zeichens Vorsitzender des DEPV, an die Politik, ein deutliches Bekenntnis zu einer Energiewende auf dem Wärmemarkt abzugeben. Dazu gehört für ihn auch eine bessere Kommunikation mit dem Verbraucher, in der die Vorteile der Energiewende entsprechend betont werden.

Die Zukunftsaussichten der Branche

Eigentlich hatte die Branche damit gerechnet, 2015 insgesamt 40.000 neue Pelletkessel und -öfen zu verkaufen. Stattdessen wurden jedoch nur 16.000 Kessel und etwa 16.500 Kaminöfen mit Pelletbefeuerung verkauft. Damit ist der Markt im Vergleich zum ohnehin schwachen Vorjahr erneut um rund zehn Prozent geschrumpft. Dennoch blickt die Branche verhalten optimistisch in die Zukunft. So sollen die Fördersätze im Marktanreizprogramm, das im Rahmen des Aktionsprogramms Energieeffizienz verabschiedet wurde, seit Januar 2016 um bis zu 20 Prozent angehoben worden sein. Zudem wurden seit Herbst 2015 mehr Kessel verkauft, weshalb die Branche für 2016 von einer höheren Nachfrage ausgeht.

Weitsicht in Bezug auf die Klimapolitik

DEVP-Vorsitzender Andreas Lingner mahnt deshalb im Hinblick auf die Zukunft vor allem eine bessere Kommunikationspolitik an. Denn gute Förderkonditionen für Pelletheizungen alleine würden bei Weitem nicht ausreichen, wenn sie nicht bekannt seien. Vielmehr müsse die Bundesregierung dem Bürger klar machen, dass ein Zeichen von klimapolitischer Weitsicht auch honoriert wird. Verbraucher, die sich mit einer Pelletheizung für eine nachhaltige Wärmeproduktion entscheiden, trügen nicht nur zu einer hohen Kohlendioxid-Einsparung bei, sondern würden zudem mit großzügigen Zuschüssen für die Investitionen belohnt. Deshalb geht der DEPV davon aus, dass der Bestand an Pelletfeuerungen im Jahr 2016 bei etwa 430.000 Anlagen liegen dürfte. Und auch der Markt für Pellets dürfte nach der Einschätzung des Branchenverbandes stabil bleiben.

Hintergründe zur Pelletproduktion in Deutschland

2015 blieb die Produktion von Pellets aus Holz weit hinter den geschätzten Erwartungen zurück. Einer der Gründe für die rückläufige Produktion ist auch dem Wetter geschuldet. Schließlich war 2015 insgesamt das wärmste Jahr, seitdem der Deutsche Wetterdienst die Temperaturen aufzeichnet. Bundesweit wurden 2015 also insgesamt lediglich etwa 1,86 Millionen Tonnen Pellets verfeuert.

Obwohl die Produktion merklich zurückgegangen ist, gilt Deutschland nach wie vor neben den USA und Kanada als einer der weltweit wichtigsten Pelletproduzenten und Nettoexporteure von Holzpellets. Dies liegt auch an der hohen Qualität der hierzulande produzierten Pellets. Denn die Hersteller schreiben das Thema Qualitätssicherung sehr groß. Deshalb ist auch der größte Teil der in Deutschland produzierten Pellets nach ENplus zertifiziert. Allein 2015 schafften es insgesamt 17 neue Händler, diese relativ hohen Qualitätskriterien zu erfüllen und die Zertifikation zu erhalten.

Auch insgesamt geht die Branche nach zwei schwachen Jahren von einem Wachstum in 2016 aus. So wird geschätzt, dass in diesem Jahr allein in Deutschland etwa 2,2 Millionen Pellets produziert werden dürften. Damit wäre auch der Verlust aus dem Vorjahr mehr als ausgeglichen.