Fotolia 37432014 SVor einigen Tagen musste der Pelletsproduzent German-Pellets Insolvenz anmelden. Diese Meldung erschütterte die gesamte Pelletsbranche hierzulande, denn laut eigenen Angaben handelte es sich bei dem Unternehmen um den weltweit größten Pelletshändler. Viele Verbraucher machen sich nun angesichts der Pleite des Unternehmens Sorgen um die Versorgungssicherheit. Laut Angaben des DEPV seien diese Sorgen jedoch unbegründet.

Deutschland auf Platz 3 der größten Pelletsproduzenten

Wie der Vorsitzende des DEPV, Andreas Lingner, in einer Stellungnahme mitteilte, sei Deutschland aufgrund seiner großen Holzvorräte sowie der in den Sägewerken in ausreichenden Mengen anfallenden Sägespäne auch weiterhin für die Herstellung von Holzpellets prädestiniert. Hierfür stünden an 55 Standorten zahlreiche leistungsfähige Pelletswerke zur Verfügung. Neben Kanada und den USA werden weltweit in Deutschland die meisten Holzpellets produziert. Daher sei die Versorgung mit den kleinen Holzpresslingen auch nach der Insolvenz von German-Pellets gesichert.

DEPV: Keine Konsolidierungserscheinungen zu befürchten

Lingner sieht nicht zuletzt aufgrund des bereits sehr gut entwickelten Pelletsmarktes in Deutschland keine Konsolidierungserscheinungen durch die Insolvenz von German-Pellets. Das Unternehmen habe ohnehin einen beträchtlichen Anteil seiner Produktion als Industriepellets an die internationalen Märkte exportiert.
Jährlich würden in Deutschland insgesamt etwa zwei Millionen Tonnen Pellets erzeugt, die bei einem gewöhnlichen Witterungsverlauf hierzulande auch in den Pelletskaminöfen und Pelletsheizkessel verbraucht würden.
Durch die Insolvenz des Unternehmens befürchtet der DEPV jedoch keinen Versorgungsengpass. Die Belieferung der aktuellen Forderungen sei gesichert, auch beim Zubau von weiteren Anlagen. Der Vorsitzende des DEPV geht davon aus, dass die Werke von German-Pellets in naher Zukunft in die Hände anderer Unternehmen übergingen, die jedoch auch weiterhin Holzpellets produzieren werden. Die Kapazität der deutschen Pelletswerke wird vom DEPV auf über drei Millionen Tonnen eingestuft. Kurzfristig könne hierbei noch eine höhere Produktionsmenge umgesetzt werden. Zudem seien für dieses Jahr neue Investitionen in Pelletswerke angekündigt worden. Aufgrund des milden Winters seien die bundesweiten Lager der Pelletshändler darüber hinaus sehr gut gefüllt.

DEPV: Politik muss mehr für die Energiewende unternehmen

Die Insolvenz von German-Pellets erklärt man sich beim DEPV indes damit, dass das Wachstum des Wärmemarktes für das Geschäftsmodell von German-Pellets unter Umständen nicht die notwendige Geschwindigkeit gehabt habe. Jedoch sei die Insolvenz auch ein Fingerzeig an die Politik, mehr für die Energiewende am Heizungsmarkt in Deutschland zu unternehmen. Durch den Pelletsverbrauch im vergangenen Jahr konnten bereits bundesweit rund drei Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Die Energiewende am Wärmemarkt könne ohne die moderne Holzenergie nicht umgesetzt werden, wie der Vorsitzende des DEPV abschließend feststellte.