Mit den Heizgradtagen wird der Energiebedarf, den ein Gebäude in einer kompletten Heizperiode hat, ermittelt. Wichtig sind die Heizgradtage insbesondere dann, wenn der Einfluss des Klimas am jeweiligen Standort eines Gebäudes auf dessen gesamten Energieverbrauch festgestellt werden soll. Errechnet werden die Heizgradtage aus den täglichen Differenzen zwischen der Temperatur der Raumluft und der mittleren Außentemperatur an jedem Tag, an dem in einem Jahr geheizt werden muss. Dabei wird für jeden Tag, an dem die Heizgrenze unterschritten wird, aus der mittleren Außentemperatur und der Temperatur der Raumluft die Differenz gebildet. Im nächsten Schritt werden diese Differenzen addiert. Angegeben werden sie in der Einheit Kelvin pro Jahr. Angewendet werden können die Heizgradtage schließlich auf verschiedene Arten. So werden die mittleren Heizgradtage aus früheren Jahren herangezogen, um den Heizenergiebedarf für ein neues Gebäude abzuschätzen. Auch für Vermieter sind die Heizgradtage ein wichtiger Faktor für die Abrechnung der Heizkosten, wenn sich ein Mietverhältnis nicht über die gesamte Heizperiode erstreckt.