PelletheizungMöchte man sich eine Pelletheizung anschaffen, hat man die Qual der Wahl, was vor allem für Kessel mit einer Nennleistung um 15 kW gilt. Verschiedene Kriterien sollten Sie bei der Auswahl der passenden Pelletheizung beachten.

Nennleistung

Unter der Nennleistung ist die Wärmeleistung des Pelletkessels unter voller Auslastung zu verstehen. Der Kessel arbeitet in diesem Betriebszustand am effektivsten. Aus diesem Grund sollte die Nennleistung dem Wärmebedarf der Immobilie entsprechen und nicht größer sein als unbedingt notwendig. Durch eine Heizlastberechnung können Sie sich vorab einen Überblick verschaffen, welche Nennleistung für Ihr Haus sinnvoll ist. Für Niedrigenergie- und Passivhäuser werden Geräte bereits ab einer Leistung von 4 kW angeboten.

Emissionen und Wirkungsgrad

Bei modernen Pelletheizungen liegen die Kesselwirkungsgrade konstant bei über 90 Prozent. Legt man größeren Wert auf einen überdurchschnittlich hohen Wirkungsgrad, entscheidet man sich am besten für einen Niedertemperaturkessel oder ein Brennwertgerät. Jedoch ist es nicht sinnvoll, die Wirkungsgrade der verschiedenen Kessel allzu streng miteinander zu vergleichen. Hierfür gibt es zwei gute Gründe: Zum einen werden die Kessel auf dem Prüfstand unter Idealbedingungen gemessen und hängen zum anderen stark von der Abgastemperatur ab. Ähnliches gilt auch für die Staubemissionen. Laut den Typprüfungen der Kessel liegen diese bei Nennlast in allen Fällen unter 0,02 g/m³, wie es vom Bundesamt für Ausfuhrwirtschaft (Bafa) für förderfähige Pelletkessel vorgeschrieben wird.

Anschlüsse und Kesselmaße

Der Trend ging den vergangenen Jahren hin zu stets kompakteren Kesseln. Dennoch sollten Sie vor dem Kauf prüfen, ob der Kessel in Ihre Kellerräume passt. Bei den Modellen einiger Hersteller ist es möglich, den Kessel in einzelne Module zu zerlegen, sodass es keine Schwierigkeiten beim Transport durch ein schmales Treppenhaus geben dürfte. Jedoch sollten Sie auf jeden Fall den benötigten Platzbedarf sowie die Position für die Pelletzuführung und das Abgasrohr prüfen, denn nicht jede Kombination passt zwangsläufig in jeden Kellerraum.

Austragungssystem

Das Austragungssystem bestimmt, wie die Holzpresslinge vom Lagerplatz zum Kessel kommen. Generell haben Sie die Auswahl zwischen einem Saugsystem und Schnecken. Ein Saugsystem ist beispielsweise bei einem Erdsilo im Garten oder bei längeren Transportwegen mit Kurven erforderlich. Praktisch: Von den meisten Kesselherstellern werden gleich passende Lagersysteme für die Geräte angeboten.

Reinigung und Fernwartung

Heutzutage bieten die meisten Pelletkessel einen hohen Komfort für den Benutzer. Dies beinhaltet beispielsweise eine automatische Reinigung der Wärmetauscher, auf denen sich immer wieder geringe Mengen an Flugasche absetzen. Die meisten Kessel können die Entaschung von Brennraum und Rost heutzutage ganz alleine erledigen. Im besten Fall müssen Sie den Aschebehälter nur ein einziges Mal während einer Heizperiode entleeren. Scheuen Sie den Umgang mit Staubsauger und Bürste nicht, können Sie sich für ein einfaches Kesselmodell entscheiden und damit Geld bei der Anschaffung sparen.
Sehr komfortabel ist auch die Bedienung der modernen Kessel. Die meisten verfügen über ein farbiges Touch-Display, melden sich per SMS oder E-Mail bei Störungen und können via Internet vom Smartphone oder PC aus eingestellt werden.

Brennstoffvorgaben

Damit eine emissionsarme und störungsfreie Verbrennung gewährleistet ist, sollten die Holzpresslinge der Norm EN ISO 17225-2 entsprechen, die seit September 2014 weltweite Gültigkeit hat. Sie gehen auf jeden Fall auf Nummer sicher, wenn Sie Qualitätspellets kaufen, die über das DINplus- oder das ENplus-Gütesiegel verfügen.

Raumluftunabhängiger Betrieb

Unter gewissen Voraussetzungen müssen Pelletkessel raumluftunabhängig betrieben werden können. Dies bedeutet, dass die Pelletkessel ihre Verbrennungsluft von außen beziehen. Dies betrifft Immobilien mit einer kontrollierten Ent- und Belüftung sowie gedämmte Passiv- und Niedrigenergiehäuser.

Umweltzeichen

Der Blaue Engel, ein deutsches Umweltzeichen, weist besonders umweltfreundliche Pelletkessel aus. Hierfür müssen die Kessel mit einer Nennleistung von mehr als 12 kW unter Teil- und Volllast einen Kesselwirkungsgrad von mindestens 90 Prozent vorweisen. Zudem existieren weitere Vorgaben für Emissionswerte und den Bedarf an Hilfsstrom.