Pelletfeuerungen SchornsteinPlant man den Einbau eines Pelletkaminofens oder einer Pelletheizung, ist es empfehlenswert, sich vorab vom Bezirksschornsteinfeger beraten zu lassen. Grund hierfür: nur der Fachmann weiß, welches Rauchrohr für eine Pelletfeuerung geeignet ist.

Zwei wichtige Eigenschaften für einen Schornstein

Der Schornstein spielt für eine reibungslose Funktionsweise einer Pelletheizung eine entscheidende Rolle. Durch ihn werden die Rauchgase, die bei der Verbrennung der kleinen Holzpellets entstehen, ins Freie geleitet. Hierfür muss er zwei zentrale Eigenschaften mitbringen: Unempfindlichkeit gegen Feuchte und Rußbrandbeständigkeit.

Unempfindlichkeit gegen Feuchte

Eine Pelletheizung weist einen hohen Wirkungsgrad auf. Dies ist eine sehr positive Eigenschaft, denn es bedeutet, dass über das Abgas nur wenig Wärme verloren geht, was der Umwelt zugutekommt und zusätzlich dabei hilft, Heizkosten zu sparen. Der hohe Wirkungsgrad führt jedoch auch dazu, dass die Rauchgase mit vergleichsweise niedrigen Temperaturen in den Schlot einströmen und in der Folge an den Schachtwänden kondensieren und damit die Bausubstanz schädigen. Bei diesem Phänomen spricht der Fachmann von der Versottung. Aus diesem Grund ist eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber Feuchte für Schornsteine sehr wichtig, wenn diese an eine Pelletheizung angeschlossen sind.

Rußbrandbeständigkeit

Beständig gegen Rußbrand ist ein Schornstein, wenn ihm ein Brand im Schachtinneren nichts anhaben kann. Glanz- und Schmierrußschichten, die sich im Schornstein ablagern und entzünden, sind die Auslöser für einen Schornsteinbrand. Besitzer von Pelletheizungen können an dieser Stelle jedoch aufatmen, denn aufgrund der kontrollierten Verbrennung, die für Pelletheizungen üblich ist, tritt ein solcher Schornsteinbrand bei Pelletfeuerungen so gut wie nie auf.

Maßanfertigung beim Neubau

Bauherren befinden sich in der komfortablen Situation, einen speziell für die gewählte Pelletfeuerung passenden Schornstein auswählen zu können. Am besten stimmen sie ihre Entscheidung mit dem Schornsteinfeger ab. Experten raten vermehrt zu Schornsteinen, die über einen mehrzügigen Schacht verfügen. Der Vorteil hierbei: neben der Pelletheizung lässt sich eine weitere Wärmequelle, wie etwa ein Scheitholzofen, betreiben.

Das Material für den Schornstein: Edelstahl oder Keramik?

Grundsätzlich hat man die Wahl zwischen Edelstahl und Keramik, wenn es um den Baustoff für den Schornstein geht. Schornsteine aus Keramik sind besonders beständig gegen Korrosion und zudem langlebig. Der Immobilienbesitzer sollte darauf achten, dass der Schornstein W3G-klassifiziert ist. Dies bedeutet, dass er geeignet für feste Brennstoffe und zudem brandbeständig und unempfindlich gegenüber Feuchte ist. Schornsteine aus Edelstahl zeichnen sich durch eine besonders glatte Oberfläche aus, durch die Rußablagerungen vermindert werden. Zudem ist die Montage vergleichsweise einfach.

Sanierung und Nachrüstung

Auch Immobilien, die über keinen Schornstein verfügen, können eine Pelletheizung verwenden, denn geeignete Schornsteine lassen sich nachrüsten. Das Einziehen von Leichtbauschornsteinen aus Keramik kann innerhalb von ein bis zwei Tagen erfolgen. Jedoch sollte vorab von einem Statiker geklärt werden, ob die Immobilie das zusätzliche Gewicht verkraftet. Unabhängig von der Statik können doppelwandige Schornsteine aus Edelstahl an der Hausfassade montiert werden. Sie erfüllen nicht nur ihren Zweck, sondern können auch in Sachen Optik punkten.

In vielen älteren Immobilien findet man noch gemauerte Schornsteine vor, die über einen großen Querschnitt verfügen. Diese sind für die Befeuerung mit Pellets in feuchter Betriebsweise jedoch nicht geeignet. Der Grund hierfür: In den großen Schächten kühlen die Abgase auf ihrem Weg nach oben sehr stark aus, was eine Versottung des Schornsteins beschleunigt. Im Rahmen einer Schornsteinsanierung kann ein einseitiges Rohr aus Edelstahl oder Keramik in den Schacht eingezogen werden. Dadurch wird der Querschnitt des Kamins verkleinert, die Abgase können in der Folge schneller aus dem Schornstein entweichen und haben dadurch weniger Zeit, zu kondensieren. In jedem Fall sollte man bei Sanierungsmaßnahmen des Schornsteins den zuständigen Bezirksschornsteinfeger kontaktieren.

Abnahme durch den Schornsteinfeger nicht vergessen

Sobald die Pelletanlage installiert ist, bescheinigt der Schornsteinfeger, dass der Schornstein und die Feuerstätte den gesetzlichen Auflagen entsprechen und die notwendige Sicherheit bei der Benutzung gewährleistet ist. Ab diesem Zeitpunkt wird man den Schornsteinfeger regelmäßig als Gast begrüßen dürfen: zweimal im Jahr wird er zum Kehren vorbeikommen und im Abstand von zwei Jahren die Einhaltung der gesetzlich festgelegten Grenzwerte prüfen.