Bundesverband Erneuerbarer Energien fordert Tendwende auf dem WärmemarktTrotz steigendem Interesse in Sachen finanzieller Förderung ist eine Trendwende auf dem Wärmemarkt nicht erkennbar. Darauf wurde jüngst vom Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hingewiesen.

Anteil erneuerbarer Energien stagniert

Laut aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gab es bei der Anzahl der Förderanträge im Marktanreizprogramm für Wärmepumpen, Solarwärmeanlagen und Biomasseheizungen im letzten Jahr eine Steigerung von sieben Prozent. So weit, so gut.
Wie der Geschäftsführer des BEE, Peter Röttgen, mitteilte, könne dieser leichte Anstieg jedoch nicht verbergen, dass der Anteil von erneuerbaren Energien auf dem Wärmemarkt seit Jahren kaum zunehme. Ihr Anteil habe - bezüglich des kompletten Wärme- und Kältebedarfs in Deutschland - zum dritten Mal in Folge auf einem überschaubaren Niveau von etwa 13 Prozent stagniert. Um die Klima- und Energieziele zu erreichen, müsse das Ausbautempo erneuerbarer Wärme jedoch siebenmal so hoch sein, wie Röttgen erklärt.


Wirtschaftliche Anreize fehlen

Einen Grund für das mangelhafte Interesse sieht der BEE in der immer noch existenten Förderung rein fossil befeuerter Wärmeerzeuger. Aus diesem Grund sei es wichtig, an den Beschlüssen zum Ausstieg aus diesem Förderprogramm bis zum Ende des Jahres 2019 festzuhalten. Dies sei auch im Klimaschutzplan 2050 verankert. Laut Meinung des BEE sollten sich steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten einzig auf den Ausbau von erneuerbarer Wärme und Energieeffizienz konzentrieren. Die fehlenden politischen Weichenstellungen seien bisher eine Hauptursache für das schwache Vorankommen der erneuerbaren Energien auf dem Wärmemarkt. Die Klima- und Energieziele im Wärme- und Gebäudesektor seien mit der vorhandenen Förderphilosophie sowie einer besseren Energieberatung allein nicht zu realisieren, wie Röttgen kritisiert. Es bedürfe eines CO2-Preissignals auf dem Wärmemarkt, der bislang nicht in den europäischen Emissionshandel eingebettet ist, um deutliche wirtschaftliche Anreize für die Verwendung von klimafreundlichen Energieträgern zu setzen