In Deutschland führt für neugebaute Immobilien nach wie vor kein Weg an Erdgas als Energieträger vorbei. Holzheizungen machen bei Neubauten hingegen lediglich einen Anteil von knapp über fünf Prozent aus. Diese Angaben wurden jüngst vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) veröffentlicht.
Allein im vergangenen Jahr haben sich mehr als 44 Prozent der Baufamilien für den fossilen Energieträger Erdgas entschieden. Weit abgeschlagen folgen auf den Plätzen zwei und drei Fernwärme mit 23,8 Prozent sowie Wärmepumpen mit 23,4 Prozent. Pellets oder Holz sind lediglich für knapp über fünf Prozent der Familien der Energieträger der Wahl. Auf den letzten Plätzen rangieren Heizöl und Strom mit jeweils knapp unter einem Prozent. Laut dem BDEW konnte ein Anstieg der neu genehmigten Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr von 15 Prozent beobachtet werden. Damit gab es einen Zuwachs von 329.000 neu genehmigten Wohnungen, wobei es sich bei einem Bestand von 41,5 Millionen Wohnungen grundsätzlich um einen verhältnismäßig kleinen Markt handelt.
Auch bei bestehenden Immobilien ist Erdgas mit einer Quote von nahezu 50 Prozent nach wie vor Spitzenreiter im Bereich der Heizenergieträger. Deutlich dahinter rangiert mit 26,3 Prozent der Energieträger Heizöl. Auf Platz drei folgt Fernwärme mit einem Marktanteil von 13,7 Prozent. 6,1 Prozent machen hingegen sonstige Energieträger aus, worunter auch Holzpellets sowie Elektro-Wärmepumpen und Direktstromheizungen vom BDEW gelistet wurden.
Gründe für eine Heizungsmodernisierung
Nicht weniger als rund ein Drittel aller klimaschädlichen CO2-Emissionen werden in Wohngebäuden produziert. Dazu kommt, dass nahezu jede dritte Heizungsanlage in Deutschland 20 Jahre oder älter ist. Diese alten Geräte können nicht mehr dem modernen Stand der Technik entsprechen und belasten mit höheren Emissionen die Umwelt. Wie vom Geschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Stefan Kapferer, mitgeteilt wurde, würden „im Heizungskeller Riesenpotenziale für die Energiewende stecken“. Er hofft daher, dass die nächste Bundesregierung „einen neuen Anlauf starten“ und „steuerliche Anreize“ zur Sanierung von Immobilien einführen werde.
Bildquelle: http://www.heizspiegel.de/richtig-heizen/heizkosten-pro-m2-vergleich/