Woher stammen Holzpellets in Deutschland?Verbraucher, die sich als Heizmethode für Holzpellets entscheiden, schonen Klima und Umwelt und den eigenen Geldbeutel. Tatsächlich können sich Holzpellets durch zahlreiche Vorteile gegenüber den fossilen Brennstoffen auszeichnen. Doch woher stammen die kleinen Holzpresslinge eigentlich, mit denen ein Haus oder eine Wohnung an einem kalten Wintertag wunderbar wohlig gewärmt werden kann?

Der Vorsitzende vom Deutschen Pelletinstitut, Martin Bentele, gab sich jüngst in einem Interview die Ehre. Der gelernte Diplom-Forstwirt erläuterte in diesem Gespräch, woher der Rohstoff für die Herstellung von Pellets in Deutschland kommt.

Deutsche Pellets stammen überwiegend aus Abfallprodukten der holzverarbeitenden Industrie

So erklärte Martin Bentele, dass der klimafreundliche und nachwachsende Rohstoff Holz in Deutschland in großer Menge zur Verfügung stünde. Zu verdanken sei dies vor allem der nachhaltigen Forstwirtschaft. Über viele Generationen betrachtet würde nur so viel Holz genutzt werden, wie auch wieder nachwachse. In den letzten Jahrzehnten seien dies sogar nur 80 Prozent des Zuwachses gewesen. Daher nähme der deutsche Wald an Holzvorrat und Fläche kontinuierlich zu. Bei der Herstellung von Holzpellets käme sogenanntes Sägerestholz zum Einsatz, gewissermaßen ein Abfallprodukt, das beim Bearbeiten der Holzstämme in Sägewerken anfällt. Zu 90 Prozent bestünden Holzpellets aus Sägenebenprodukten, wie etwa Hobel- oder Sägespäne. Jährlich fielen davon rund sechs bis sieben Millionen Tonnen an. Während sägefähiges Rundholz, Waldrestholz oder Altholz für die Produktion von Pellets nicht genutzt werde, würden unbehandelte Resthölzer aus der Holzindustrie den restlichen Anteil ausmachen.

Auch Deutschland importiert Holzpellets

Trotz der hohen Pelletsproduktion hierzulande importiere Deutschland zusätzliche Pellets aus dem Ausland. Diese würden zum Großteil aus den deutschen Nachbarländern stammen. Martin Bentele räumt in dem Interview gleich mit einem Mythos auf: So stimme es nicht, dass Pellets in größeren Mengen aus den USA nach Deutschland importiert würden. Zum einen würde man diese Pellets hierzulande nicht benötigen und zum anderen würde die Qualität der Holzpresslinge durch den Transport stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

Pelletverbrauch in Deutschland noch steigerungsfähig

Pellets werden hierzulande stets beliebter, wie sich an den Absatzzahlen erkennen lässt. Martin Bentele vertritt die Meinung, dass sich die Menge an Kohlendioxid deutlich reduzieren ließe, wenn immer mehr Verbraucher mit Pellets heizen würden. Zudem ließen sich dadurch auch die von Deutschland definierten Klimaziele schneller erreichen. Auf Grundlage der in Deutschland eingeschnittenen Holzmenge sowie der hierbei anfallenden Sägespäne könnten hierzulande Pellets für mehr als eine Million Heizungen produziert werden. Aktuell gäbe es jedoch nur rund 400.000 Anlagen. Er schließt daraus, dass noch viele weitere Verbraucher auf den Brennstoff Pellets umstellen könnten. Hiermit spricht er vor allem Besitzer alter Ölheizungen an. Einen Umstieg auf die kleinen Holzpresslinge sähe Martin Bentele dann als ein klares Bekenntnis zur Energiewende.