Fotolia 67539453 SNachdem das German-Pellets-Werk in Wismar Insolvenz anmelden musste, stand die Produktion zunächst über Wochen hinweg komplett still. Diese wurde nun wieder aufgenommen. Allerdings wird bei der Wismar Pellets GmbH zunächst einmal nur mit halber Kraft gearbeitet. Weil das Werk technisch in einem äußerst schlechten Zustand sei, könne die Pellets-Produktion vorerst nur auf einer der beiden Produktionslinien erfolgen, wie die Geschäftsführung mitteilt.

Eine Sanierung des Werkes ist erforderlich

Die Produktion von Pellets kann deshalb nur in langsamen Schritten wieder hochgefahren werden. Denn erforderlich sind neben der grundlegenden Sanierung des Heizwerkes auch zahlreiche überfällige Wartungsarbeiten innerhalb des Maschinenparks. Die Arbeiten könnten noch einige Wochen in Anspruch nehmen, so die Geschäftsführung. Sobald die Produktion wieder voll hochgefahren sei, könne dann auf beiden Linien, die mit zwei Pellet-Pressen bestückt sind, alljährlich etwa 128.000 Tonnen Pellets produziert werden.

Die Hälfte der Mitarbeiter haben ihren Job verloren

Anfang Mai wurde der insolvente Betrieb vom US-Finanzinvestor MEP aufgekauft, anschließend hatte der neue Eigentümer den Betrieb in Wismar Pellets GmbH umbenannt. Im Zuge der Übernahme wurde über die Hälfte der einst 150 Mitarbeiter entlassen, von diesen Entlassungen war der Bereich der Verwaltung besonders stark betroffen.

Im Juli findet die Gläubigerversammlung statt

Zwischenzeitlich werden im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens von German Pellets im Juli gleich mehrere große Gläubigerversammlungen vorbereitet. Geplant ist, dass diese in der Sport- und Kongresshalle in Schwerin stattfinden sollen. Dieser Veranstaltungsort wurde gewählt, weil von der Insolvenz deutschlandweit etwa 17.000 Anleger betroffen sind, die in das Unternehmen investiert hatten. Die Insolvenzverwalter rechnen damit, dass über 2.000 Gläubiger an jeder der vier geplanten Versammlungen teilnehmen werden.

Weitere Hiobs-Botschaften aus den USA

Bei den Gläubigerversammlungen will die Insolvenzverwaltung die Gläubiger, die insgesamt rund 270 Millionen Euro in das Unternehmen German Pellets investiert hatten, über den aktuellen Stand informieren. Von ihrem Geld dürften sie jedoch kaum etwas wiedersehen. Denn zwischenzeitlich haben auch die German Pellets Werke in Louisiana und Texas Insolvenz angemeldet.