Fotolia 73942753 SÜblicherweise wird der zu erwartende Energieverbrauch einer Immobilie von Architekten und Energieberatern bereits während der Planung einer Immobilie in voraussichtliche Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr berechnet. Beträgt der jährliche Energiebedarf bei 160 Quadratmetern 90 Kilowattstunden pro Jahr, wird der Verbrauch nach folgender Formel ermittelt: 90 Kilowattstunden je Quadratmeter mal 160 Quadratmeter mal 0,2. Letzterer Wert besagt, wie viel Kilogramm Pellets pro Kilowattstunde verfeuert werden müssen. Nach dieser Rechnung ergibt sich ein jährlicher Verbrauch von 2.880 Kilogramm Pellets.

Etwas anders sieht die Rechnung bei älteren Gebäuden aus, in denen eine Pelletheizung nachgerüstet wird. Weil diese Immobilien üblicherweise eine schlechtere Dämmung besitzen, ist der Verbrauch in der Regel entsprechend höher. Allgemein wird von folgender Faustregel ausgegangen:

Bei Ölheizungen sind zwei Kilo Pellets mit einem Liter Öl gleichzusetzen. Bei Gasheizungen entspricht ein Kubikmeter Gasverbrauch ebenfalls zwei Kilo Pellets. Bei einem 160 Quadratmeter großen Altbau, in dem pro Jahr 2.000 Liter Öl verbraucht wurden, ist demnach ein Pelletverbrauch von 4.000 Kilogramm pro Jahr anzusetzen.

Diese Berechnungen im Vorfeld sind wichtige Indikatoren für die Frage, wie groß das Pelletlager ausfallen sollte. Hier gilt als Faustregel, dass für eine Tonne Pellets ein Raumbedarf von rund 1,5 Kubikmetern erforderlich ist. Allerdings sollte der Lagerraum etwa um 30 Prozent größer ausfallen, als der tatsächliche Jahresbedarf ist. Auch die Bestellmenge sollte etwas höher ausfallen. Dann kann der Heizungsbesitzer einen eventuellen Lieferengpass oder Wartezeiten, wenn die Bestellung zu spät abgeschickt wurde, ausgleichen.

Wie verlässlich sind diese Werte?

Diese Werte sind jedoch nicht pauschal gültig, sondern nur ungefähre Richtwerte. Denn der tatsächliche Verbrauch an Pellets ist im individuellen Fall von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehört neben dem Alter und der Funktionalität der Pelletheizung auch die Qualität der Wärmedämmung. Neben der Qualität der Pellets spielen aber auch die Außentemperatur sowie die Größe des Pufferspeichers eine Rolle. Letzteres gilt vor allem dann, wenn die Pelletheizung mit anderen alternativen Energiequellen - wie etwa einer Solarthermie-Anlage - kombiniert wird. In diesem Fall ist grundsätzlich von einem niedrigeren Pelletverbrauch auszugehen, weil etwa die Sonne schon einen großen Teil der benötigten Wärmeenergie liefert, die im Pufferspeicher gespeichert und dort an das Leitungssystem der Heizungsanlage abgegeben wird.

Wann lohnt sich die Pelletheizung besonders?

Grundsätzlich lohnt sich die Pelletheizung vor allem bei Immobilien mit einem besonders hohen Wärmebedarf. In jedem Fall lohnt sich die Pelletheizung bereits frühzeitig, wenn der Energiebedarf eines Gebäudes über 40.000 Kilowattstunden pro Jahr liegt. Das ist sowohl bei Gebäuden mit einer Wohnfläche von mehr als 200 Quadratmetern der Fall als auch wenn das Haus relativ viele Bewohner hat. In diesem Fall lohnt sich bei älteren Immobilien sogar die Umrüstung von der Öl- und Gasheizung auf eine Pelletanlage. Zwar ist der Brennstoffverbrauch in diesem Fall höher, jedoch sind Pellets bereits jetzt deutlich günstiger als fossile Brennstoffe. Während bei letzteren wegen der begrenzten Ressourcen in jedem Fall langfristig mit weiteren Preisanstiegen zu rechnen ist, werden Pellets aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen. Das ist auch der Grund, warum von einer langfristigen Versorgungssicherheit mit Pellets auszugehen ist. Denn während allein in Deutschland alljährlich rund 60 Millionen Tonnen Holz in den Wäldern nachwachsen, liegt der jährliche Verbrauch bei lediglich 40 Tonnen. Das bedeutet: Während bei fossilen Energieträgern bald Engpässe drohen könnten, gibt es für Pellets noch ausreichend Reserven an Ressourcen.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Kauf von Pellets?

Preisbewusste Betreiber von Pelletheizungen sollten bereits im Sommer daran denken, ihr Lager für die Heizperiode rechtzeitig aufzufüllen, denn schließlich sind die Pelletpreise in den Monaten Juni und Juli am niedrigsten. Der Grund: In der warmen Jahreszeit ist der Bedarf an Brennstoffen insgesamt niedriger, was sich natürlich auch in niedrigeren Preisen niederschlägt. Die höchsten Pelletpreise werden hingegen in den Monaten von November bis März verzeichnet, wenn der Bedarf an Brennstoffen am größten ist.

Der Kauf von Pellets im Sommer bietet jedoch noch einen weiteren Vorteil: Wegen der geringeren Nachfrage ist gewährleistet, dass die Pellets schnell ins Lager geliefert werden können. Im Winter hingegen ist oft mit längeren Wartezeiten zu rechnen, weil eben mehr Besitzer von Heizungsanlagen ihre Pelletlager auffüllen wollen.

Nicht nur auf den Preis kommt es an

Liegt der Preis von Pellets jedoch merklich unter der Marke von 200 Euro pro Tonne, sollten die Heizungsbesitzer vorsichtig sein. Denn in diesem Fall besteht die große Gefahr, dass es sich um minderwertige Ware handelt, sodass die vermeintliche Ersparnis schnell zu einem teuren Vergnügen werden kann. Unter Umständen besteht bei derartigen Dumpingpreisen die Gefahr, dass die Pellets nicht nachhaltig produziert wurden, einen höheren Schadstoffanteil aufweisen oder schlechtere Verbrennwerte besitzen. Beim Preisvergleich von Pellets sollten die Immobilienbesitzer besser darauf achten, ob im Angebot ein Hinweis auf das DINplus-Siegel oder das ENplus-Zertifikat zu finden ist. Beides ist ein Garant dafür, dass die gesamte Produktionskette auf eine hochwertige und nachhaltige Produktion hin geprüft wird.