Fotolia 57905881 SHolzpellets, die kleinen energetischen Kraftpakete, die unter Druck aus Holzabfällen hergestellt werden, sind nicht nur für den Betrieb von kompletten Heizungsanlagen gefragt wie noch nie zuvor. Auch als Alternative zum Kaminofen, der im Wohn- oder Esszimmer für eine gemütliche Atmosphäre sorgen soll, erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit.

Was unterscheidet einen Pelletofen von anderen Heizgeräten?

Der größte und offensichtlichste Unterschied zwischen einem Pelletofen und einem anderen Heizgerät besteht im Brennstoff, der genutzt wird. Während etwa in einem konventionellen Kaminofen, der mit Holz befeuert wird, beispielsweise neben Holzscheiten und Kohle auch Holzabfälle und Papier verbrannt werden können, können für einen Pelletofen ausschließlich Pellets verwendet werden.

Wie hoch der Verbrauch ist, richtet sich danach, wie hoch die Temperatur eingestellt ist. Eine relativ hohe Temperatur bedeutet: Der Pelletofen verbrennt mehr Pellets als auf einer niedrigeren Stufe. Allerdings haben die Besitzer einen weit geringeren Aufwand und vor allem weniger Schmutz als etwa bei einem klassischen Holzofen. Der Grund: Üblicherweise besitzt ein Pelletofen einen integrierten Vorratstank. Es ist also ausreichend, wenn der Besitzer den Vorrat kontrolliert, bevor er den Ofen anheizt und gegebenenfalls Pellets auffüllt.

Der Pelletofen: eine kleine Heizautomatik

Sobald der Ofen entfacht ist - die Zündung der Pellets erfolgt über einen Zünddraht - werden die Pellets automatisch von einer Fördermechanik aus dem Vorratsbehälter in die Brennkammer transportiert. Die notwendige Frischluftzufuhr erfolgt ebenfalls automatisch über ein lautloses Gebläse. Für den Besitzer bedeutet das: Der Pelletofen ist nicht nur effizienter, was die energetische Verwertung des Brennstoffes angeht, sondern verursacht auch weniger Asche, die anschließend entsorgt werden muss. Ermöglicht wird der automatisierte Betrieb durch eine Mechanik, die elektronisch gesteuert wird. Ein moderner Pelletofen ist darüber hinaus meist auch mit einer Zeitschaltuhr ausgestattet, sodass der Besitzer die Brennzeiten bequem einstellen kann und den Ofen nicht manuell ein- und ausschalten muss. Ein Großteil der Wärme wird übrigens durch eine große Glasscheibe an der Front in den Raum abgegeben, die zudem Behaglichkeit verströmt: Die Strahlungswärme ähnelt der Sonnenstrahlung sehr stark.

Kein Unterschied zum konventionellen Kaminofen

Optisch besteht nahezu kein Unterschied zu einem Stahl- oder Kaminofen. Der Heizungsbauer kann selbst in Kachel- oder Marmoröfen die passenden Einsätze für den Betrieb mit Pellets einbauen. Dass viele Modelle mit Speckstein oder keramischen Ofenkacheln versehen werden, hat hingegen einen ganz praktischen Grund: Diese Materialien speichern die Wärme besonders gut und geben sie langsam in den Raum ab.

Zudem bietet ein Pelletofen einen weiteren Vorteil: Er lässt sich problemlos als zusätzliches Element in die Zentralheizung integrieren. Einige Modelle sind sogar mit einer Wassertasche ausgestattet, durch die sie die Heizungsanlage unterstützen. Wer zusätzlich noch eine Solarthermieanlage installiert, macht sich dadurch nahezu unabhängig von sonstigen Energielieferanten.

Ein Prinzip, viele Ausführungen

Pelletöfen lassen sich in den verschiedenen Ausführungen bis zu einer Leistung von 15 Kilowatt auf dem Markt finden. Sie können also nicht nur einen einzelnen Raum, sondern auch mehrere Zimmer beheizen. In einem Niedrigenergiehaus kann ein leistungsstarker Pelletofen sogar die Haupt-Wärmequelle darstellen. Grundsätzlich gelten Pelletöfen als hervorragende Wahl, wenn sich aus Platzgründen keine Pelletheizung samt Lager in der Immobilie einbauen lässt.

Dass Pelletöfen etwas teurer sind als konventionelle Kaminöfen, hat einen einfachen Grund: In diesen Öfen sind weitere Komponenten wie Förderschnecke, Steuerung und Gebläse enthalten, was sich natürlich auf den Preis für den Ofen auswirkt. Erhältlich sind Pelletöfen ab einem Preis von etwa 1.300 Euro.

Das ist beim Aufstellen eines Pelletofens zu beachten

Im Grunde lässt sich ein Pelletofen wie jeder beliebige Kaminofen zusammenbauen und anschließen: Nach der Lieferung muss lediglich die Verkleidung montiert werden und schon lässt sich der Ofen an den bestehenden Kamin anschließen. Die Besitzer sollten lediglich darauf achten, ob bereits ein Wandfutter vorhanden ist - dieses muss ansonsten erst angebracht werden. Das Wandfutter soll die Wand vor der Wärme, die der Ofen abstrahlt, schützen. Der Anschluss an den Kamin erfolgt über konventionelle Anschlussrohre und kann von einem begabten Handwerker auch selbst erledigt werden.

Allerdings sollten künftige Pelletofen-Besitzer vorab mit ihrem zuständigen Bezirksschornsteinfeger Kontakt aufnehmen und bei diesem nachfragen, ob er irgendwelche Einwände gegen die Installation eines Pelletofens hat. Anschließend muss der Schornsteinfeger den Pelletofen nach dem Anschluss abnehmen, bevor er in Betrieb genommen werden darf.

Lediglich bei einem Pelletofen, der auch zur Warmwassergewinnung genutzt wird und an die Heizung angeschlossen wird, muss die Installation durch einen Fachbetrieb erfolgen. Auch diese Modelle besitzen eine Zeitschaltuhr und andere Einstellungsmöglichkeiten, sodass ein Optimum an Heizleistung erreicht werden kann.