Muss der Tank bei einer Umstellung der Heizungsanlage erneuert werden?

Immobilienbesitzer, welche die Heizungsanlage von Öl- auf Pelletsheizung umstellen, müssen nicht zwangsläufig auch den Tank erneuern. Einige Tanks lassen sich nämlich problemlos zu einem Pelletssilo umbauen.


Ein Musterbeispiel aus Pirmasens

Austausch des Tanks bei einer Pelletsheizung notwendig?Auf den ersten Blick wirkt die Heizungsanlage der Familie Wagner wie jede herkömmliche Pelletheizung. Doch die Besonderheit zeigt sich erst auf den zweiten Blick. Denn statt ein herkömmliches Brennstofflager für die Pellets zu besitzen, wird der Kessel mit Pellets beschickt, die in einem unterirdischen Öltank gelagert werden.

Der Grund: Als sich die Familie entschlossen hatte, das Wohnhaus samt angeschlossener Praxis für Physiotherapie künftig statt mit Erdgas mit Pellets zu heizen, tauchte die Frage nach einem geeigneten Brennstofflager auf. Die Idee, dass ja auch ein Stahlerdöltank, der im Vorgarten lagerte und seit Jahren stillgelegt war, verwendet werden könnte, kam schließlich von Sohn Felix. Allerdings konnten weder zwei Tank- noch ein Pelletshersteller weiterhelfen, weil diese noch keine Erfahrung mit derartigen Umbauten hatten.

Welche Tanks eignen sich?

Familie Wagner hatte es dennoch auf eigene Faust versucht und Schrägböden in den Tank eingebaut, durch welche die Pellets transportiert werden können. Jedoch eignet sich nicht jeder Tank für ein derartiges Vorhaben. Beispielsweise können sogenannte Batterietanks grundsätzlich nicht anderweitig genutzt werden.

Doch auch wenn es sich grundsätzlich um einen geeigneten Tank handelt, sollte der Umbau gründlich geplant und überlegt werden, empfiehlt Michael Kotzya von einem Pelletsfachbetrieb bei Frankfurt am Main. So können viele scheinbar geeignete Tanks zu klein sein oder ein für den weiteren Verwendungszweck störendes Innenleben besitzen. Am besten eignen sich seiner Meinung nach unterirdisch angelegte Kugeltanks. Der Grund: Sie besitzen im Gegensatz zu zylindrischen Erdtanks eine nahezu ideale Form, um die Pellets schnell und problemlos einzublasen und entnehmen zu können.

Das ist vor dem Umbau zu beachten

Doch selbst wenn sich ein Tank hervorragend für den Umbau eignet, sollte Einiges beachtet werden. So ist beispielsweise eine gründliche Reinigung des Inneren durch einen Fachbetrieb notwendig. Die Fachleute saugen bei dieser Gelegenheit etwa den Heizölbestand ab, der noch im Tank vorhanden ist. Auch Ölschlammablagerungen werden bei dieser Gelegenheit beseitigt. Anschließend wird der Tank durch Wasserspülungen gereinigt, um auszuschließen, dass sich noch eventuelle Ölrückstände darin befinden. Den Abschluss der Reinigung bildet eine Kontrolle auf mögliche Schäden, die sich in den Tanks im Laufe der Zeit ergeben können. Dazu gehören bei Stahltanks etwa Korrosion und bei Kunststofftanks sowohl Risse als auch Beulen. Diese Schäden können einen Tank möglicherweise für die weitere Nutzung unbrauchbar machen.

Handelt es sich um einen mängelfreien Tank, kann nun ein passendes Austragungssystem gewählt werden. Saugsysteme eignen sich grundsätzlich hervorragend für den Einsatz bei Pelletheizungen. Üblicherweise werden für die Umrüstung mehrere Saugsonden und Schläuche verwendet. Dadurch ist es selbst im Fall einer Brückenbildung möglich, die Pellets komplett abzusaugen. Bei diesen Systemen wird außerdem die Rückluft der Saugsysteme zurück in das Pelletslager geleitet. Auch dies hat einen guten Grund: Hierdurch wird die Grundtemperatur innerhalb des Lagers erhöht, sodass in der Regel keine Probleme mit Feuchtigkeit entstehen können. Dies ist insbesondere bei unterirdisch angelegten Tankanlagen der Fall, da die Behebung eines Feuchtigkeitsschadens mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden ist.