Fotolia 53100949 SHolzpellets gelten als umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zu den bekannten fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle oder Erdgas. Doch wie setzt sich der Preis für die kleinen Holzpresslinge eigentlich zusammen?

Der Hauptteil der Kosten wird von der Produktion und dem Material der Pellets verschlungen. Im Durchschnitt fallen etwa 20 bis 30 Prozent für die Produktion, also das Trocknen, Zerkleinern und Pressen an, wohingegen etwa 50 bis 60 Prozent der Kosten den eigentlichen Rohstoff, also Restholz ausmachen. Zum Endpreis fehlen also noch etwa 20 Prozent; dieser verrechnet sich in Mehrwertsteuer, Gewinnmargen, Lagerung und Logistik. Pellets bestehen zu 100 Prozent aus Holz; daher können Kunden von einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz profitieren, der in Deutschland bei sieben und in Österreich bei zehn Prozent liegt. Nach aktueller Rechtslage fallen für Holzpellets keinerlei Energiesteuern an, wie dies hingegen bei Heizöl, Gas oder Strom der Fall ist. In dieser Hinsicht können Holzpellets also ganz klar als Sieger aus dem Vergleich mit den traditionellen Brennstoffen hervorgehen.

Nachholbedarf an Pelletsheizungen in Deutschland

Aktuell befindet sich etwa die Hälfte der rund 400.000 deutschen Pelletsheizungen in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern. In Sachsen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen befinden sich gerade einmal zehn Prozent aller deutschen Pelletsheizungen - erstaunlich, denn immerhin handelt es sich bei Nordrhein-Westfalen um das einwohnerstärkste Bundesland. Einen noch schwereren Stand haben Pelletsheizungen allerdings in den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin. In diesen liegt der Marktanteil bei unter einem Prozent – klarer Nachholbedarf also für den Norden und die deutsche Bundeshauptstadt.

Viele Pelletswerke im Süden Deutschlands und in Österreich

Dieses Phänomen lässt sich am ehesten mit der historischen Entwicklung des Pelletsmarktes erklären. Traditionell besitzt dieser seine Keimzelle in Österreich und konnte von dort aus seinen Siegeszug auch nach Süddeutschland antreten. Entsprechend befindet sich ein Großteil der Pelletswerke in Österreich, Baden-Württemberg und Bayern, was im Süden letztlich zu einem größeren Wettbewerb der verschiedenen regionalen Produzenten sorgt als im nördlichen Teil Deutschlands. Hierdurch entsteht im Süden zusätzlich ein logistischer Vorteil für den Einzelhandel, denn Pelletshändler im südlichen Teil Deutschlands können sich über ein größeres und engmaschigeres Kundennetz freuen als ihre Kollegen im Norden. So können Pelletshändler in Baden-Württemberg und Bayern viele Abnehmer mit kurzen Wegen bedienen. Im Norden hingegen sieht sich der Händler mit einem Problem konfrontiert, denn unter Umständen kann er auf einer Tour nicht gleich mehrere Haushalte anfahren und ist daher gezwungen, Einzellieferungen vorzunehmen.

Nur geringfügige regionale Preisunterschiede

Auf den ersten Blick erstaunlich ist es hingegen, dass sich die höheren Transportkosten in den östlichen und nördlichen Bundesländern nur geringfügig auf die Preisgestaltung auswirken. Erklären lässt sich dies aber schnell, denn zum einen ist der Anteil am Gesamtprodukt gering und der Händler im Osten und Norden Deutschlands muss zum anderen verstärkt um Marktanteile kämpfen, um sich auf dem Pelletsmarkt etablieren zu können. Auch in diesem Fall gilt die Devise, dass sich Stammkunden von morgen nur gewinnen lassen, wenn man heute günstig liefert.

Quelle: http://www.heizpellets24.de