Fotolia 88421353 XSEine Idee vom Flugingenieur Jerry Whitfield Mitte der 1980er Jahre markierte den Beginn der modernen Pelletsheizungen. Der emsige Ingenieur tüftelte nicht nur an der Verbesserung von Verbrennungsprozessen in Flugzeugen, sondern auch an seinem heimischen Holzofen, von dem er sich versprach, so komfortabel zu sein wie eine Gas- oder Ölheizung. Die Lösung, die sich für ihn als bequemste Variante herausgestellt hatte, war pelletiertes Sägemehl als Brennmittel, da sich die Presslinge so präzise dosieren ließen.

Holzpellets – Ihr Siegeszug begann bei der Ölkrise in den 1970er Jahren

Whitfield war also gewissermaßen ein Pellets-Pionier, jedoch nicht der Erfinder der Presslinge und Pelletskessel. Erste Entwicklungen in dieser Hinsicht lassen sich bereits auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg datieren. Es dauerte jedoch bis zur Ölkrise in den 1970er Jahren, als das Interesse an den kleinen Holzpresslingen erneut geweckt und die Technologie weiter vorangetrieben wurde, anfangs jedoch nur für industrielle Zwecke. Zur gleichen Zeit schossen auch immer mehr Pelletsfabriken in Kanada und den USA wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden.

Thema Umweltfreundlichkeit

Pellets haben in der Regel einen Durchmesser von etwa sechs Millimetern und sind höchstens fünf Zentimeter lang. Sie wirken somit eher unscheinbar, in ihnen steckt jedoch unglaublich viel Energie. Aufgrund ihrer hohen Dichte zeichnen sie sich durch einen Heizwert von etwa fünf Kilowattstunden aus – und damit mehr als Holzscheite. Vergleicht man Erdgas und Heizöl mit Pellets, dann gehen die kleinen Holzpresslinge eindeutig als Sieger dieses Vergleichs hervor, denn zwei Kilogramm von ihnen entsprechen dem Heizwert von einem Kubikmeter Erdgas oder einen Liter Heizöl.
Bei der Herstellung von Holzpellets wird die Umwelt nur minimal belastet. So lassen sie sich ohne den Einsatz von chemischen Bindemitteln herstellen und fallen praktischerweise als Abfallprodukt in der holzverarbeitenden Industrie an. Ihr charakteristisches Aussehen erhalten sie dann im Pelletswerk durch hohen Druck in einer Pelletsmatrize. Durch das im Holz enthaltene Lignin wird für den nötigen Zusammenhalt gesorgt.
Übrigens ist es kein Zufall, dass die kleinen Holzpresslinge optisch Tierfutter ähneln, denn sie werden mit der gleichen Technik produziert. So haben manche aktuellen Pelletswerke ihren Ursprung in der Futtermittelproduktion.

Thema CO2-Neutralität

Bei der Naturbelassenheit des nachwachsenden Rohstoffs handelt es sich jedoch nur um einen der Vorteile, die Holzpellets als Heizmittel bieten können. Zwar mag das Volumen von Holzpellets größer sein als von Öl, jedoch sind die Holzpresslinge nicht giftig und zudem ungefährlicher in der Lagerung. Das Heizen mit Holzpellets ist im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen CO2-neutral. So lässt sich der jährliche CO2-Ausstoß eines Gebäudes, das mit Pellets und nicht mit Öl beheizt wird, deutlich senken. Diese Einsparung entsteht, da bei der Verbrennung von Holz nur die Menge an CO2 freigesetzt wird, die beim Wachsen des Rohstoffs aufgenommen wurde. Umgekehrt bedeutet dies, dass die gleiche Menge an CO2 freigesetzt würde, wenn der Baum in der Natur verrotten würde. Zwar wird beim Transport und der Herstellung der Pellets ebenfalls CO2 freigesetzt, im Vergleich zur Gewinnung von Gas und Kohle jedoch sehr viel weniger. Nach dem Abbrand der Pellets bleiben bei hochwertigen Exemplaren nur etwa 0,5 Prozent Asche zurück, die anschließend als Dünger genutzt oder bequem im Hausmüll entsorgt werden kann.

Thema Qualität der Holzpellets

Für einen reibungslosen Betrieb einer Pelletsheizung ist es wichtig, dass der Brennstoff von hochwertiger Qualität ist. Durch schlechte Ware kann die Fördertechnik blockiert, unnötig viel Asche erzeugt werden oder der Pelletsbrenner verschlacken. Daher werden von den meisten Pelletkesselherstellern bestimmte Pelletqualitäten vorgeschrieben. Hält man sich als Verbraucher nicht daran, erlischt die Herstellergarantie für die Pelletsheizung.