Fotolia 68423149 SNoch vor wenigen Jahren war das Heizen mit Holz mit einem erheblichen Aufwand verbunden: Baumstämme mussten zunächst in handliche Stücke geschnitten werden, die anschließend gespalten wurden. Sobald dies erledigt war, mussten die Holzscheite aufgeschichtet und anschließend bei Bedarf ins Haus getragen werden. Diese lästigen Arbeiten nehmen heute moderne Pelletsanlagen ab. Hier wird der Brennstoff von Tanklastern direkt zum Standort der Anlage gefahren und in das Pelletslager geblasen.

Von dort aus werden die Pellets mit Saugsystemen oder Förderschnecken in den Heizkessel befördert. Die Pellets werden hier von einer Zündpatrone oder Heißluft angezündet und auch die Regulierung der Heizanlage erfolgt automatisch. Genutzt werden kann eine Pelletheizung in nahezu allen Arten von Gebäuden, aber auch zur Versorgung im Nahwärmenetz.

Das ganze Haus versorgen mit einem Pelletskessel

Moderne Pelletsheizungen bieten dem Besitzer denselben Komfort wie andere automatische Heizungen und darüber hinaus einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Das ganze Haus wird natürlich und CO2-neutral beheizt. Das schätzen deutschlandweit schon mehr als 70.000 Besitzer von Pelletheizungen. Diese geben die Wärme, die beim Verbrennen der Pellets entsteht, an Wärmetauscher und die Heizung ab. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Kesseln für Ein- und Mehrfamilienhäuser, die sich außerdem mit Solaranlagen zur Wasseraufbereitung kombinieren lassen.  

Ein neues System hilft Platz sparen

Weil Heiz- und Lagerräume in neuen Gebäuden oft eingespart werden sollen, gibt es inzwischen auch für diese Kunden eine neue Heizungslösung: Dabei handelt es sich um ein vollständiges Heizhaus inklusive Pelletskessel, Silo und integriertem Abgassystem in Form eines Massivholzhäuschens. Diese Heizungszentrale kann bequem im Garten aufgestellt werden und innerhalb kürzester Zeit an das Haus angeschlossen werden. Auf der Dachfläche des Häuschens lassen sich zusätzlich Sonnenkollektoren anbringen.

Eine Alternative zum Kamin

Pelletsöfen bieten sich als moderne Alternative zu Kamin oder Kachelofen an, weil sie Behaglichkeit mit einem hohen Bedienkomfort verbinden. Bei diesen Öfen wird die Wärme über die Außenflächen abgegeben, während sich die Temperatur sehr einfach über die Heizleistung steuern lässt. Bei modernen Geräten werden Verbrennung und Temperatur elektronisch überwacht, sodass ein optimaler Wirkungsgrad erreicht wird.

Soll der Pelletsofen hingegen ein ganzes Haus beheizen, werden hinter der Verkleidung des Ofens sogenannte Wassertaschen eingebaut. Von hier aus zirkuliert das Wasser durch die Heizungsrohre und sorgt im ganzen Haus für Wärme. In Niedrigenergie- und Passivhäusern reicht sogar ein Ofen als zentrales Heizungsgerät aus. Auch diese Lösung bietet sich in Kombination für die Warmwasseraufbereitung durch eine Solaranlage in den Sommermonaten an.

Lüftung und Ofen werden elektronisch gesteuert

Weil in sehr gut gedämmten Gebäuden keine ausreichende Menge an Verbrennungsluft zur Verfügung steht, besitzen einige Ofenmodelle Stutzen für die externe Luftzufuhr. Ist das Gebäude mit einer Lüftungsanlage ausgestattet, können diese auch die Abgase des Heizers nach draußen befördern. Das Zusammenspiel von Lüftung und Heizung kann von diversen Kontrollgeräten überwacht und gesteuert werden, die bei Bedarf Ofen oder Lüftungsanlage ausschalten können.

Wenn ganze Siedlungen versorgt werden sollen

Während in Deutschland erst wenige Anlagen stehen, die größere Wohnkomplexe mit Wärme versorgen, existieren in Österreich schon mehrere Anlagen mit einer Leistung von 100 kW bis zu einem Megawatt. Diese können in Form eines Mikronetzes bis zu 30 Gebäude gleichzeitig mit Wärme versorgen.