Jungbauer Bild für Zeitung

Seit Frühjahr 2015 gibt es mehr Geld vom Staat für eine umweltfreundliche Heizung. Im Marktanreizprogramm (MAP) der Bundesregierung stehen mehr Fördermittel als bisher zur Verfügung. Viele wissen nicht, dass die sogenannte BAFA-Förderung jetzt auch Kessel im Neubau fördert und nicht nur im Gebäudebestand. Brennwert-Pelletskessel erhalten besonders viel Förderung.

Neben der herkömmlichen Förderung für einen Heizungstausch gibt es im neuen Marktanreizprogramm viele Zusatzförderungen. Eine davon ist die Innovationsförderung. Sie kann beantragt werden, wenn ein bereits bestehender Pelletsofen oder Pelletsheizung mit emissionsmindernden Maßnahmen ausgerüstet wird. Das kann der Einbau eines Staubfilters (Partikelabscheiders) bzw. einer Abgaskondensation sein. Sie ermöglicht eine Brennwertnutzung und macht den Kessel so effizienter.

Diese Förderung ist im Altbau wie auch im Neubau erhältlich und beträgt im Bestandsbau 4.500 Euro ohne Pufferspeicher und 5.250 Euro mit Pufferspeicher bei Brennwert im Bestand. Im Neubau beträgt der Bonus für Brennwertnutzung 3.000 ohne Puffer bzw. 3.500 Euro mit Puffer. Die Förderung eines Staubfilters ist genauso hoch.

Bereits nach einem Jahr ein Gewinn

Ein Beispiel für die Wirtschaftlichkeit einer Brennwertnutzung ist die Pelletsanlage von Energieberater Boris Jungbauer aus Ansbach/Mittelfranken. Er hatte 2009 seine alte Gasheizung gegen einen Pelletskessel P4 von Fröling mit Brennwert-Wärmetauscher ausgetauscht. Nach sechs Jahren ist Jungbauer mehr denn je von seiner Entscheidung überzeugt. „Die Anlage läuft absolut betriebssicher und unglaublich leise. Ich kann meine Lösung nur weiterempfehlen“, sagt er. Die Reinigung des Brennwert-Wärmetausches erledigt ein Wasser-Spülsystem, was jedoch laut Jungbauer keinen spürbar erhöhten Wasserverbrauch darstellt. Auch die Adaption des Kaminsystems auf ein feuchtebeständiges und druckdichtes Kaminsystem war kostengünstig und einfach.

Brennwert-Wärmetauscher nutzt Wärme aus Rauchgas

Der zusätzliche Brennwert-Wärmetauscher nutzt Energie aus der Abgasluft, welche bei herkömmlichen Kesseln über den Schornstein ungenutzt. Das Rauchgas aus dem Brenner wird durch einen zusätzlichen Wärmetauscher an der Rückseite des Kessels geleitet. Er ist als aus korrosionsfestem Edelstahl gefertigt und kühlt das Rauchgas etwa 10-15 Kelvin über den Rücklauf, sodass der enthaltene Wasserdampf weitgehend kondensiert. Diese Energie wird dem Heizsystem wieder zugeführt. Dadurch erreicht der Kessel einen Wirkungsgrad von über 104 Prozent.

Allgemeine Wirtschaftlichkeitsberechnung Brennwert-Wärmetauscher:

Beispiel eines P4 Pellet 25, bei 1.700 Betriebsstunden/Jahr

Anschaffungskosten Brennwert:                              ca. 2.000 Euro

Einsparung aufgrund Wirkungsgrad:                       ca. 1.005 kg

Einsparung aufgrund verbesserter Oberflächen- und Abgasverluste:                         ca. 180 kg

                          

Einsparung gesamt 1.185 kg à 0,239 Euro/kg:                    ca. 280 Euro pro Jahr

Mit BAFA-Förderung: Amortisation der Anschaffungskosten bereits nach dem ersten Betriebsjahr

Ohne BAFA-Förderung: Amortisation der Anschaffungskosten bereits nach sieben Betriebsjahren