DEPI Pellets Euro thumbÖl, Erdgas oder Pellets – Welche preislichen Entwicklungen sind auf dem Weltmarkt zu erwarten?

Bereits der Schriftsteller Mark Twain wusste, dass Prognosen eine schwierige Sache sind, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Sicherlich kann aktuell niemand wirklich zuverlässig prognostizieren, in welche Richtung sich die Energiepreise in den kommenden Jahren entwickeln werden. Die Betriebs- und Fixkosten für eine neue Heizung hingegen lassen sich recht sicher einschätzen.
Eine umsichtige und weitreichende Planung im Voraus ist wichtig, wenn Sie in eine neue Heizung investieren wollen, denn schließlich legen Sie sich mit dieser Entscheidung für mindestens 15 bis 20 Jahre auf einen bestimmten Brennstoff fest.

Ölpreis aktuell im Sinkflug

Im Jahr 2011 lag der durchschnittliche Weltmarktpreis von Öl bei 107 US-Dollar je Barrel. Signifikant fallende Ölpreise wurden für die nächsten Jahre nicht erwartet. Zwischenzeitlich sank der Barrel-Preis jedoch auf weniger als 50 US-Dollar. Der Grund für den Ölpreisverfall ist einleuchtend: eine durch die Konjunktur bedingte schwache Nachfrage trifft auf ein steigendes Angebot an Öl.
Eine relativ sichere Prognose ist, dass dieser Zustand nicht für die Ewigkeit sein wird, denn kostenintensive Ölbohrungen lohnen sich bei stets fallenden Ölpreisen auf dem Weltmarkt nicht mehr. Allein die großen fünf Ölkonzerne – Chevron, BP, Shell, Exxon Mobile und Total - gaben im Jahr 2013 mehr als 200 Milliarden US-Dollar für die Gewinnung von Öl aus. Dieses Budget wurde im aktuellen Jahr 2015 um 46 Milliarden US-Dollar gekürzt. Über kurz oder lang wird das Angebot an Öl also wieder sinken, während gleichzeitig die Nachfrage nach dem „schwarzen Gold“ in Schwellen- und Entwicklungsländern steigen wird.

Preislicher Tiefpunkt erreicht

Seit Beginn des Jahres befinden sich die Ölpreise wieder auf dem Vormarsch. Dieser Anstieg ist aber vor allem den Erwartungen der Spekulanten geschuldet. Auch die Internationale Energieagentur (IEA) sieht ein Ende der Abwärtsspirale gekommen. Die Organisation prognostiziert jedoch, dass eine Rückkehr zu den Spitzenwerten der vergangenen drei Jahren nicht mehr erreicht wird. Vielmehr müsse man davon ausgehen, dass sich der aktuelle Aufwärtstrend beim Ölpreis in einem moderaten Rahmen bewegen werde. Experten der Commerzbank sind sich einig, dass der Preis pro Barrel Öl ab Sommer auf bis zu 75 US-Dollar steigen werde. Der Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist in seiner Prognose noch mutiger: Sollten Investitionen in neue Produktionen ausbleiben, könnte der Ölpreis in naher Zukunft an der 200-US-Dollar-Marke kratzen.

In der Regel hängen die Preise für Erdöl und Erdgas eng zusammen. Der Ölpreisverfall hat sich bislang beim Erdgas jedoch kaum bemerkbar gemacht. Die Preise für Erdgas sind vergleichsweise konstant geblieben. Experten gehen zudem nicht davon aus, dass der Preis für Erdgas in der Form einknicken wird, wie dies beim Erdöl zu beobachten war. Die IEA rechnet damit, dass der Gasbedarf weltweit bis zum Jahr 2040 um mehr als 50 Prozent steigen wird. Die weltweite Gasproduktion wächst zwar, doch laut Angaben der IEA, stammt knapp 60 Prozent des Zuwachses aus unkonventionellen und somit teuren Vorkommen.

Preise für Holzpellets könnten ansteigen

Die schlechte Nachricht für Eigentümer von Pelletheizungen: auch das Heizen mit den kleinen Holzpresslingen wird wohl teurer werden. Betrachtet man die preisliche Entwicklung von Gas, Öl und Holzpellets, wird jedoch deutlich, dass die Preise von Pellets gleichmäßiger und weniger steil steigen werden. Preisliche „Höhenflüge“ sind vor allem dann zu erwarten, wenn Sägewerke aufgrund geringer Nachfrage weniger Holz verarbeiten und damit weniger Sägespäne als Hauptrohstoff für Pellets anfallen. Aktuell ist dies jedoch nicht zu befürchten. Die in Deutschland vorhandenen Produktionskapazitäten sind ausreichend, sodass sie auch einen steigenden Verbrauch ohne Probleme decken können. Wenn das Angebot an Holzspänen hierzulande jedoch einmal knapp und teuer werden sollte, wird die Versorgung durch den Import der kleinen Holzpresslinge aus den europäischen Nachbarländern gewährleistet, was den Pellet-Preis stabil halten dürfte.