MischpelletsDas an der Kölner Fachhochschule angesiedelte Institut für Landmaschinentechnik und Regenerative Energie hat sogenannte Mischpellets entwickelt. Diese bestehen aus schnell wachsenden Hölzern wie Kribaum und Miscanthus und sollen das Angebot an Holzpellets insgesamt erweitern. Die Vor- und Nachteile der neuartigen Mischpellets schilderte Professorin Christiane Rieker.

Mischpellets aus zusätzlicher Biomasse

Entwickelt wurden die Mischpellets vor allem in Hinblick darauf, dass langfristig davon auszugehen ist, dass die Rohstoffe aus Waldholz knapper werden dürften. Deshalb sieht Professorin Christiane Rieker Halmgüter und Plantagenholz als gute Ergänzung für die wachsende Nachfrage an Biomasse im Bereich der Wärmeerzeugung.

Sofern schnell wachsende Bäume und Halmgüter auf dafür geeigneten Flächen angebaut werden, könnten ohne großen Aufwand neue Quellen für Biomasse erschlossen werden. Diese würden auch bei einem geringen Einsatz an Düngemitteln und Energie vergleichsweise hohe Erträge liefern. Dadurch könnte mit Mischpellets aus Kribaum, Miscanthus und ähnlichen Hölzern eine sehr gute Ökobilanz, auch bezüglich der CO2-Werte, erreicht werden.

Haben Mischpellets Nachteile?

Allerdings bringt die Verwendung von Mischpellets auch Nachteile mit sich. So fällt bei deren Verbrennung ein höherer Anteil an Asche an, als es bei Pellets aus Waldholz der Fall ist, von dem die Rinde entfernt wurde. Wer Mischpellets für seine Heizungsanlage verwenden möchte, sollte außerdem vorab klären, ob die Pellets die notwendige Zulassung haben. Für Pellets, die aus Miscanthus hergestellt wurden, gibt es beispielsweise noch keine generelle Zulassung, sodass sie in Kleinfeuerungsanlagen als Brennstoff genutzt werden können.

Eignet sich jedes Verhältnis für Mischpellets?

Bei der Frage, welche Mischpellets die Abfälle der Produktion aus Sägewerken und Industrie effektiv ersetzen können, hat sich bei den Versuchen des Instituts für Landmaschinentechnik und Regenerative Energien folgender Mix als optimale Lösung herausgestellt: Pellets, die zu je 50 Prozent aus Miscanthus und Paulowina bestehen, haben sich am effektivsten erwiesen. Es müssen neben den Hölzern allerdings noch weitere Additive zugegeben werden, etwa um die Verschlackung zu verhindern.

Diese Mischung ist im Rahmen einer Versuchsreihe entstanden. Denn geforscht wurde zunächst an der Herstellung von Mischpellets, die mindestens 50 Prozent Miscanthus enthalten. Diese wurden mit diversen Plantagenhölzern als Beimischung getestet und anschließend mit Fichtenholz verglichen. Getestet wurden an der Fachhochschule Köln insgesamt 17 verschiedene Varianten von Mischpellets.

Untersucht wurden die Mischpellets im Rahmen des Forschungsprojektes in Bezug auf mehrere wichtige Eigenschaften. Dazu gehörten neben dem Energieeintrag, der für die Zerkleinerung des Holzes und die Herstellung der Mischpellets notwendig ist, auch die Abgasemissionen sowie die Verschlackungsneigung, welche die Pellets beim Verbrennen in Kleinfeuerungen entwickeln. Dadurch haben die Forscher einen umfassenden ersten Überblick gewonnen.

Quelle: www:fh-koeln.de